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Ballon der Ballonflucht aus der DDR 1979

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Vor Umzug: DDR-Fluchtballon aus Naila wird restauriert

Der Ballon, mit dem zwei Familien 1979 aus der DDR nach Oberfranken flüchteten, steht normalerweise im städtischen Museum in Naila. Nun soll er – vor seinem Umzug in das neue "Museum der bayerischen Geschichte" in Regensburg – restauriert werden.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Franken am .

Es soll das größte und spektakulärste Exponat des neuen Museums sein, das Ende 2018 eröffnet wird. Die Stadt Naila stellt es für vorerst zwei Jahre als Leihgabe zur Verfügung.

"Wir wollen in unserem Museum die bayerische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts zeigen und dabei einen Schwerpunkt auf die Demokratiegeschichte legen. Und was passt da besser, als dieser Ballon, mit dem die beiden Familien alles riskiert haben, um in Freiheit und Demokratie zu leben." Marc Spohr, Projektleiter

Bürgermeister Frank Stumpf (FW) geht davon aus, dass bei der Präsentation im "Museum der bayerischen Geschichte" auch die Rolle Nailas berücksichtigt wird.

Erinnerung an wagemutige Flucht

DDR-Flüchtling Günter Wetzel hatte den Ballon tagelang aus unzähligen kleinen Stoffstücken wie Regenschirm-Seide und Zeltnylon zusammengenäht. Angst, dass während der Flucht etwas reißen könnte, hatte er nicht, erinnert sich Wetzel im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk. Nach einer 30-minütigen gefährlichen Ballonfahrt im Licht der DDR-Grenzscheinwerfer landeten die beiden Familien Strelzyk und Wetzel am 16. September 1979 in Naila. Als Dank für die Hilfsbereitschaft und Unterstützung, die sie bei ihrer Ankunft im Westen erfuhren, schenkten sie der Stadt damals ihr spektakuläres Fluchtfahrzeug.

Professionelle Reinigung

Vor seinem vorübergehenden Umzug ins neue Museum wird der Ballon nun in Naila von Textilrestauratoren gereinigt. Ende Augst sollen die Restaurierungsarbeiten abgeschlossen sein. Dann wird der Ballon bis zu seinem Umzug nach Regensburg im Foyer der Frankenhalle Naila gezeigt.