Um Merkendorf im Landkreis Ansbach tobt 1945 eine heftige Schlacht. Die SS hat das Feuer eröffnet und will das Städtchen um jeden Preis halten. Die Amerikaner antworten mit schwerem Geschütz, die Bewohner flüchten in ihre Keller.
Die SS schießt auf Merkendorfer
Die Amerikaner nehmen Merkendorf schließlich ein, doch in der Nacht kehren die Deutschen zurück – sie wollen nicht aufgeben. Bei den heftigen Kämpfen stehen Bewohner wie Maria Renner mitten im Kreuzfeuer.
"Überall, wo Panzer gestanden sind, haben sie Panzerfäuste geworfen. Wir sind dann zu unserem Nachbar rein und dort ist mein Vater dann gestorben, weil er einen Lungenschuss gehabt hat. Wir sind verletzt gewesen, weil sie auf uns auch geschossen haben. Das waren die eigenen Leute." Maria Renner, Zeitzeugin
Frauen protestieren gegen sinnlose Gewalt
Um die Kämpfe zu stoppen, versammeln sich rund 150 Frauen und besetzen die Panzersperren. Dabei setzen sie ihr Leben aufs Spiel. Die Frauen, die den Protest überleben, werden später von der Gestapo verfolgt. Die Merkendorferin Maria Krug berichtet, die SS scheue sich nicht davor, auch eine deutsche Mutter zu erschießen.
Gewalt und Verfolgung auch in Bad Windsheim
Auch in anderen Städten protestieren Frauen gegen die Kämpfe und müssen sich dann vor der Gestapo verantworten. Anni Schunk ist 28 Jahre alt und wird nach einer Demonstration zum Verhör abgeholt.
"Die wollten, dass ich Namen sagen soll. Der Reinbrecht hat mich zusammengebrüllt, das war grausam." Anni Schunk, Zeitzeugin
Verraten von den eigenen Leuten
Anni Schunk lässt sich nicht einschüchtern und verrät keine Namen. Stadkommandant Reinbrecht lässt nach dem erfolglosen Verhör jedoch nicht locker und schickt seine Soldaten zu ihr nach Hause. Anni Schunk ist da längst geflohen und entgeht knapp dem Tod. Heute ist Anni Schunk 88 Jahre alt. Wer sie damals verraten hat, weiß sie bis heute nicht.
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