In einigen Orten in Bayern haben Ehrenamtliche und Anwohner Meister Adebar, den Frühlingsboten, bereits gesichtet. In Pettstadt im Landkreis Bamberg und in Schierling im Landkreis Regensburg wurden schon vor dem 1. März Weißstörche gesehen. Inzwischen sind bereits an vielen Orten in Bayern Nester besetzt: unter anderem am Chiemsee und bei Neuburg an der Donau, im Landkreis Ansbach und im Landkreis Bamberg, rund um Erlangen und südlich von Coburg. Manche der Weißstörche kommen von weit her - andere hatten keinen langen Anflug.
Männchen kommen zuerst zurück und bessern altes Nest aus
"Rund 300 Weißstörche überwintern mittlerweile im Freistaat", erklärt Oda Wieding, Weißstorchexpertin beim Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) mit Sitz in Hilpoltstein. Die Mehrheit zieht es aber in südeuropäische Überwinterungsgebiete. Von dort kehren die ersten Störche derzeit nach Bayern zurück. Über 50 Meldungen von bereits besetzten Weißstorchennestern im Freistaat sind beim LBV eingegangen. Meist kommen die Männchen zuerst aus dem Süden zurück und beginnen, das alte Nest auszubessern.
Störche haben ihr Zugverhalten geändert
Das Zugverhalten der Vögel habe sich in den vergangenen Jahrzehnten verändert, so der LBV. Bis in die 1980er-Jahre hinein verbrachten die meisten Zugvögel das Winterhalbjahr in West- und Ostafrika. Die bereits jetzt zurückgekehrten Störche haben laut LBV-Experten in Spanien überwintert oder sogar noch kürzere Strecken hinter sich und kehren etwa aus der Rhonemündung in Südfrankreich zurück.
"Manche Störche ziehen nur bei echtem Wintereinbruch, als sogenannte Winterflucht, für einige Wochen zum Beispiel ins Rheintal. Wird das Wetter wieder milder, kommen sie zurück nach Bayern, oft schon Ende Januar oder Anfang Februar." Oda Wieding, Weißstorch-Expertin beim LBV
Wer ein neues Storchenpaar sieht, kann dies dem LBV unter der Mailadresse weissstorch@lbv.de melden.
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