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Jugendlicher Volksfestbesucher schläft auf Biertisch (Symbolbild).

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Volksfest und Alkohol: Grafings Bürgermeisterin schreibt Eltern

Mit einem Brief hat Grafings Bürgermeisterin Angelika Obermayr knapp 600 Familien auf das bevorstehende Volksfest und das Thema "Alkohol" eingestimmt. "Grenzen setzen, ohne eine Spaßbremse zu sein" lautet das Anliegen der Grünen-Politikerin.

Über dieses Thema berichtet: Mittags in Oberbayern am .

Der Brief ging an alle Familien mit Kindern im Alter zwischen 14 und 17 Jahren. "Alkohol ist bei uns die einzige gesellschaftlich akzeptierte Droge. Das müssen wir so hinnehmen", sagte Obermayr im Interview mit "Mittags in Oberbayern". Die Gesellschaft – "das sind wir als Eltern, das sind wir als Behörden" – sei dafür zuständig, hier "erzieherisch einzugreifen". Deshalb habe sie den Brief inklusive Appell an die Eltern geschrieben: "Auch Ihr müsst tätig sein. Nicht nur wir als Stadt sind dafür verantwortlich, dass Eure Kinder pünktlich heimkommen und möglichst nicht betrunken sind."

Bürgermeisterin: "Vorglühen" so gut wie möglich unterbinden

Vehement widersprach die Erste Bürgermeisterin im BR-Interview, dass es während des Volksfests ein "Alkoholgrauen" gebe. "Es wird in der Presse zum Teil heillos übertrieben, muss ich sagen." Ihr Vorgänger habe eine alkoholfreie Zone um das Volksfest herum eingeführt, um das "Vorglühen" einzudämmen. "Das funktioniert auch schon sehr gut." Mittlerweile darf auch im Bereich des nahe gelegenen Gymnasiums und des Stadtparks kein Alkohol getrunken werden. Damit will die Stadt "Park-Partys" verhindern.

Obermayr lobt den "sehr guten" Kontakt zum Festwirt, der wiederum eine sehr gute Security habe. "Wir haben in den letzten Jahren im Zelt keine Probleme mehr gehabt mit betrunkenen Kindern. Und auch nicht mit betrunkenen Jugendlichen. Wir haben das Problem ziemlich gut in den Griff bekommen", freut sich die Bürgermeisterin. "Jetzt wollen wir weiterarbeiten.

Im Info-Container für Jugendliche gibt's eine kostenlose Brotzeit

Dazu gehört nicht nur der Brief der Bürgermeisterin, die selbst als "großen Volksfestfan" bezeichnet. Neu auf dem Grandauer Volksfest, wie es bei den Einheimischen heißt, ist ein Container am Eingang vom S-Bahnhof her. Hier bekommen Jugendliche kostenlos eine Brotzeit, alkoholfreie Getränke, Infos zum Thema Alkohol und können mit Jugendbetreuern reden.

"Ich kann das nur positiv machen. Ich kann mit Verboten gar nichts erreichen. Und ich will da auch keine Verbote setzen, weil es gibt nun mal Bier zu trinken für Jugendliche ab 16." Grafings Bürgermeisterin Angelika Obermayr

Da Volksfest dauert von 4. bis 15. Mai.