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Messe Nürnberg

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Virtuelle Realität auf der Medizintechnik-Messe in Nürnberg

In Nürnberg hat die Medizintechnik-Fachmesse "MT Connect" begonnen. Neben der Frage, wie neue EU-Regeln umzusetzen sind, geht es vor allem um die Digitalisierung – etwa um Virtual Reality im Operationssaal. Von Ulrike Nikola

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Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Auf der Messe und dem gleichzeitig stattfindenden Kongress MedTech Summit geht es unter anderem um die Einführung der neuen EU-Medizinprodukte-Richtlinie (MDR), die bis Mai 2020 umgesetzt werden muss. Das belastet vor allem die mittelständischen Unternehmen und kleine Startups im Medical Valley um Erlangen, da Medizinprodukte teilweise neu zertifiziert werden müssen.

IT trifft auf Medizin

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Digitalisierung der Medizintechnikbranche. Viele neue Erfindungen basieren auf neuester Technologie. So soll beispielsweise die virtuelle Realität auch künftig im Krankenhaus verwendet werden. Zum Beispiel bei Beispiel Hüft-Operationen: Mit VR-Brillen und simuliertem Operationssaal können Assistenzärzte üben, wie sie eine Fräse am Hüftknochen ansetzen.

Über eine 3D-Simulation spüren sie dabei den gleichen Widerstand, als wenn ein Patient vor ihnen läge. Das heißt, dass ein Chirurg mehr Sicherheit hat, wenn er das erste Mal tatsächlich einen Patienten operiert.

Eine weitere Neuheit ist die Erfindung des Fraunhofer-Instituts in Erlangen: Ein Kardio-Shirt, das Herz-Patienten beim Sport oder bei Belastung warnt, wenn es zu viel und zu anstrengend für sie wird.

Boomender Gesundheitsmarkt

Der Gesundheitsmarkt ist einer der am schnellsten wachsenden Märkte weltweit, allein schon durch den demographischen Wandel. Davon profitiert auch das Medical Valley in Franken – allen voran der Global Player Siemens Healthineers in Erlangen, der kürzlich an die Börse gegangen ist.

Tal der Medizin

Durch die Nähe von Universität, Uniklinik, Herstellern und Zulieferbetrieben sind rund 180 Medizintechnikunternehmen in der Region entstanden. Mehr als 16.000 Mitarbeiter sind in Schlüsseltechnologien der Medizintechnik wie Elektronik und Mikrosystemtechnik, Informations- und Kommunikationstechnik sowie optischer Technologie und Materialforschung tätig.

Schätzungsweise fünf Milliarden Euro Umsatz macht das Medical Valley in der Region Erlangen. Hinzu kommt Siemens Healthineers mit rund 14 Milliarden Euro, die allerdings nicht allein in Franken erwirtschaftet werden.