Die Pläne für ein neues ICE-Instandhaltungswerk in Nürnberg stoßen auf Kritik. Sowohl die SPD-Fraktion im Nürnberger Stadtrat als auch der Bund Naturschutz (BN) bemängeln, dass für den Neubau viele Bäume gefällt werden müssen.
Standort ICE-Werk: SPD und Naturschützer fordern mehr Transparenz
Nürnbergs SPD-Fraktionschef Thorsten Brehm forderte Transparenz von der Bahn, warum kein anderer Standort in Frage komme. Bayerns BN-Vorsitzender Richard Mergner verlangt ein Raumordnungsverfahren mit Alternativprüfungen in ganz Süddeutschland.
300 Hektar als Ausgleichfläche für gerodeten Wald
Der Freistaat Bayern wolle dafür sorgen, dass mehr als 300 Hektar Staatsforsten als ökologische Ausgleichsflächen zur Verfügung gestellt werden, erklärte die Bayerische Verkehrsministerin Kerstin Schreyer (CSU). Zudem soll das Werk komplett klimaneutral arbeiten. Die Deutsche Bahn sei ein "Top-Akteur für Klimaschutz und zukunftsfeste Jobs", sagte Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU).
ICE-Werk mit Solarthermie und Photovoltaikanlagen
Nach Angaben der Bahn würden beim ICE-Werk in Nürnberg-Fischbach Solarthermie für Heizung und Warmwasser sowie Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung zu Einsatz kommen. Zudem werde die Gebäudehülle besonders isoliert. Als Vorbild diene das 2018 eröffnete Werk in Köln-Nippes, wo diese Technologien bereits zum Einsatz kommen.
Komplett neues DB-Instandhaltungswerk in Nürnberg-Fischbach
Die Bahn hatte angekündigt, bis 2028 ein neues Instandhaltungswerk im Nürnberger Stadtteil Fischbach zu errichten, in dem täglich bis zu 25 Züge gewartet werden sollen. In dem Werk sollen maximal 450 Menschen arbeiten. Die Kosten sind mit insgesamt 400 Millionen Euro veranschlagt.
Bis 2028 soll in Nürnberg ein neues ICE-Instandhaltungswerk für insgesamt 400 Millionen Euro entstehen. Derzeit läuft das Genehmigungsverfahren. In dem CO2-neutralen Werk sollen täglich bis zu 25 Züge gewartet werden können.
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