Ein Tötungsdelikt auf dem Augsburger Königsplatz erschütterte 2019 die Stadt: Ein Mann starb nach dem Besuch des Christkindlesmarktes, nachdem er am Nikolaustag von einer Gruppe Jugendlicher attackiert worden war. Kamerabilder vom Tatort haben damals maßgeblich zur schnellen Ergreifung der Täter beigetragen.
Es ist laut Polizei nur ein Beispiel erfolgreicher Täterermittlung durch die Auswertung von Videomaterial. "Straftaten ereignen sich am 'Kö' nicht mehr im Verborgenen", sagt Kriminalhauptkommissar Jakob Kehrer des Polizeipräsidiums Schwaben Nord mit Blick auf die Videokameras.
Polizei sieht mehr Fälle auf dem Augsburger Königsplatz
Konkrete Zahlen, wie sich die Kriminalität am Brennpunkt Königsplatz seit der Installation der Überwachungskameras im Jahr 2018 verändert hat, nennt Kriminalhauptkommissar Kehrer zwar nicht. Diese wären laut Polizei auch nicht aussagekräftig, weil Beamte seit einigen Jahren zudem am Königsplatz mehr Streife fahren und mehr Kontrollen durchführen.
"Die Polizei sieht mehr hin", sagt Kehrer. Nur so viel: Es seien mehr Straftaten festgestellt worden als vor der Videoüberwachung, die Kehrer als positiv bewertet. “Hier ist in erster Linie die Steigerung des subjektiven Sicherheitsgefühls zu nennen, dass sich dort Straftaten nicht mehr im Verborgenen ereignen können. Außerdem identifizieren wir Täter schneller”, sagt der Beamte, der am Aufbau des Kamerasystems maßgeblich beteiligt war.
Videoüberwachung: Aufnahmen in TV-Qualität
15 Kameras sind am Königsplatz installiert. Sie liefern laut Polizei Aufnahmen in Fernsehqualität. Auch zu dunkler Stunde. Die Kamerabilder werden laut Polizei sowohl an die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Schwaben-Nord, aber auch an die zuständige Dienststelle der Polizeiinspektion Augsburg-Mitte übertragen.
Dabei legt die Polizei nach eigenen Angaben großen Wert auf Datenschutz. Bei den Kameras handelt sich laut Kriminalhauptkommissar um ein geschlossenes System. Sämtliche Privatzonen wie Geschäfts- oder Hauseingänge werden Kehrer zufolge unkenntlich gemacht. Auch die Freischankflächen der ortsansässigen Gastronomen werden verpixelt. Zugriff auf das Originalmaterial haben laut Polizei nur bestimmte Personen.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!