Das Leben im Transitzentrum Manching und Ingolstadt ist vor allem eines: perspektivlos. Die Menschen dort haben fast keine Chance in Deutschland bleiben zu dürfen. Heißt also: warten auf die Abschiebung. Aber das passiert nicht nach wenigen Wochen, die Menschen müssen viele Monate in Ungewissheit verbringen.
Dabei gibt es kaum eine Möglichkeit, sich in dieser Zeit irgendwie zu integrieren. Die Dependancen sind zum Teil in den Gewerbegebieten - also: außerhalb, räumlich ausgegrenzt. Hinzu kommt: Es gibt keine Deutschkurse, die Menschen dürfen auch nicht arbeiten, sie sind im Grunde genommen zum Nichtstun verdammt. Und das führt zu starken psychischen Belastungen und Erkrankungen.
Zimmertüren bleiben unversperrt
Seit gut einem halben Jahr sind im Transitzentrum über 1.000 Menschen aus Nigeria untergebracht, davon 70 Schwangere, 80 Frauen haben kleine Kinder mit dabei. Meistens sind sie alleinerziehend und kennen niemanden, haben keine Familienangehörigen um sich, so wie das für uns normal ist. Dazu kommt, dass die Zimmer wegen des Brandschutzes nicht abgesperrt werden dürfen.
Dauerstress führt oft zu Streit
Erst neulich kam es zu Tumulten bei der Geldausgabe. Ausgelöst von einer Schwangeren, weil sie sich wiederholt bei der Ausgabe angestellt hat. Aufgrund von Druck und Stress führt oft der kleinste Anlass zu Auseinandersetzungen.
"Wenn 700 Deutsche auf engstem Raum, ohne sinnvolle Beschäftigung, zusammenleben müssten, hätten wir dort vielleicht die gleiche Kriminalität wie in den Transitzentren."Günther Gietl, Präsident des Polizeipräsidiums Oberbayern-Nord
Die vielen Gewalt-Delikte innerhalb der zentralen Unterbringung in den Transitzentren sind in dieser Häufigkeit und Intensität in dezentralen Einrichtungen nicht zu finden. Da sieben Mitarbeiterinnen der Caritas mit insgesamt vier Vollzeitstellen Asylsozialberatung in der Einrichtung leisten, wird heute Mittag die Caritas in einer Pressekonferenz in München Stellung nehmen zum Bayerischem Transitzentrum Manching.