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Schädlicher Schaumstoff

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Verunreinigtes Material legt Matratzenproduktion lahm

Ein Problem in der Lösungsmittel-Produktion bei BASF in Ludwigshafen sorgt für Wirbel - auch unter schwäbischen Herstellern von Matratzen und Schaumstofftechnikteilen. Von Doris Bimmer

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Über dieses Thema berichtet: Bayernmagazin am .

Durch eine Mitteilung des Matratzenverbandes wurde das Problem erst öffentlich bekannt. Demnach wurde zwischen Ende August und Ende September die wegen erhöhter Benzol-Werte problematische Chemikalie Toluylendiisocyanat (TDI) bei BASF in Ludwigshafen erzeugt. Sie wird benötigt, um Stoffe aufzuschäumen. Diese Schäume werden vor allem in der Matratzen- und Autoindustrie eingesetzt. Der Verband weist darauf hin, dass Dichlorbenzole nicht nur umweltbelastend, sondern auch gesundheitsschädlich sein können - für Mitarbeiter der weiterverarbeitenden Betriebe ebenso wie für Endkunden. Sie können Haut, Atemwege und Augen reizen und stehen unter dem Verdacht, Krebs zu verursachen.

Stellungnahme BASF

Inzwischen hat BASF in Ludwigshafen eine Pressemitteilung herausgegeben. Darin wird bestätigt, dass es in der Zeit vom 25. August bis zum 29. September 2017 "Qualitätsabweichungen bei der TDI-Produktion" gegeben hat. Das in diesem Zeitraum produzierte Mittel zum Aufschäumen enthalte eine deutlich erhöhte Konzentration an Dichlorbenzol. BASF biete den betroffenen Kunden an, darunter vor allem Hersteller von Matratzen und Sitzpolstern, sämtliche nicht verarbeitete Schaumblöcke, die mit dem Produkt aus dem entsprechenden Zeitraum hergestellt wurden auf BASF-Kosten zu sammeln. Für bereits weiterverarbeitete Produktmengen empfiehlt BASF den Kunden als Vorsichtsmaßnahme Tests durchzuführen, um sicherzustellen, dass die relevanten Grenzwerte eingehalten werden. Das Unternehmen biete bei Bedarf Unterstützung bei Tests und Beratung an.

Hersteller geben sich zugeknöpft

Metzeler Schaum in Memmingen teilte auf Anfrage schriftlich mit, man sei von BASF über das Problem informiert worden. Die Produktion von Blockschaum stehe derzeit still und es sei auch nicht absehbar, wann sie wieder aufgenommen wird. Mitarbeiter und Kunden würden über Fortschritte bei der Aufarbeitung des Vorfalls informiert. Bei weiteren Schaumstoff verarbeitenden Betrieben im Allgäu heißt es, man prüfe die aktuelle Lage und könne noch keine abschließende Aussage für die Produktion treffen.