Auf dem Oktoberfest darf es auch künftig ein Zelt namens "Schützenlisl" geben. Wirt Lorenz Stiftl und die Münchner Kindl Brauerei haben sich nach einem langen juristischen Streit um die Markenrechte auf einen Vergleich geeinigt. Das teilte Brauerei-Inhaber Dietrich Sailer jetzt dem Bayerischen Rundfunk mit. Der Kompromiss sieht demnach vor, dass dem Wirt Lorenz Stiftl die Wortmarke überlassen wird und er somit den Namen nutzen kann. Die Brauerei bekommt dafür die Bildmarke und kann mit dem Bildnis der "Schützenlisl" für ihr Bier werben. Eine solche Einigung hatte zuletzt auch das Oberlandesgericht München angeregt. Andernfalls wäre demnächst ein Urteil verkündet worden.
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Seit 2022 "Schützenlisl"-Zelt auf der Wiesn
Lorenz Stiftl hatte das Bild und den Namen "Schützenlisl" 2015 beim Deutschen Patent- und Markenamt eintragen lassen. Die Marke sei aber verfallen und müsse gelöscht werden, befand das Landgericht im Februar 2022. Der Wirt habe sie zu lange nicht benutzt. Er hatte 2017 und 2019 vergeblich versucht, ein "Schützenlisl"-Festzelt auf der Wiesn zu bekommen. 2020 und 2021 fiel das Oktoberfest dann wegen Corona aus. Erst seit 2022 gibt es nun ein Volkssängerzelt "Schützenlisl".
Historische Schützenlisl-Wurzeln bei der Münchner Kindl-Brauerei
Die Münchner Kindl Brauerei wiederum hatte die Marke 2016 eintragen lassen und berief sich auf ihre historischen Wurzeln: Die "Schützenlisl" sei das erste Logo der alten, 1869 erbauten Münchner Kindl-Brauerei gewesen. Diese will Dietrich Sailer in Obergiesing wiederbeleben. Voraussichtlich 2024 soll dort das erste Bier fließen.
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