Die USA haben nach ARD-Informationen ihre Pläne für einen Abzug von Truppen aus Deutschland konkretisiert: Demnach sollen knapp 12.000 Soldaten Deutschland verlassen. 6.400 von ihnen sollten in die USA zurückkehren, 5.400 würden innerhalb Europas verlegt. In der Oberpfalz sind Vilseck (Lkr. Amberg-Sulzbach) und Grafenwöhr (Lkr. Neustadt a.d. Waldnaab) betroffen.
Weltweit größter US-Truppenübungsplatz in Grafenwöhr
Der Truppenübungsplatz Grafenwöhr gilt bei US-Militärs als "Kronjuwel", er ist laut Aussagen der US-Militärs und des Grafenwöhrer Bürgermeisters Edgar Knobloch der modernste und auch größte Truppenübungsplatz der US-Armee weltweit. Hier üben die US-Armee und die Bundeswehr im Verbund mit der NATO. Am Montag startet eine weitere Großübung mit knapp zehn Nationen. Zur US-Garnison Bavaria gehören neben Grafenwöhr und Vilseck die Standorte Hohenfels und Garmisch. Auch in Ansbach-Katterbach ist eine Einheit der US-Armee stationiert.
Bundesregierung vorab nicht informiert
US-Präsident Donald Trump hatte angeordnet, die Zahl der in Deutschland stationierten US-Soldaten von rund 35.000 auf 25.000 zu reduzieren. Der Präsident begründete den Abzug mit den aus seiner Sicht weiterhin zu geringen Verteidigungsausgaben Deutschlands. Die Bundesregierung wurde von Washington vor der Entscheidung über den Truppenabzug nicht konsultiert. Zuletzt stand sie dazu aber im Austausch mit der US-Regierung.
Entscheidung auch in den USA umstritten
Bei der Bundesregierung und in der Nato stoßen die Pläne auf Vorbehalte. Auch in den Reihen von Trumps eigener Partei regt sich Widerstand: Republikanische Kongressmitglieder argumentieren, die Verringerung der Truppenpräsenz in Deutschland schade letztlich auch der Sicherheit der USA. Der US-Kongress könnte den Teilabzug noch über den Militärhaushalt blockieren oder zumindest deutlich erschweren.
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