Donald Trumps Account auf seiner Onlineplattform Truth Social.
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Donald Trumps Account auf seiner Onlineplattform Truth Social. (Symbolbild)

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Trump will hohe Medikamentenkosten in den USA senken

Trump will hohe Medikamentenkosten in den USA senken

US-Präsident Donald Trump will die Preise für verschreibungspflichtige Medikamente in den USA senken. Schon in seiner letzten Amtszeit hatte er diesen Plan verfolgt – jedoch ohne Ergebnis. Die Aktien europäischer Pharmakonzerne reagierten bereits.

Über dieses Thema berichtet: Tagesschau am .

Die von US-Präsident Donald Trump groß angekündigte Bekanntmachung ist nun raus: Er will die Preise für verschreibungspflichtige Medikamente senken und nimmt die Pharmaindustrie ins Visier. Die reagiert prompt: mit zum Teil deutlichen Aktienverlusten.

Große Ankündigung im Vorfeld

Trump werde am Montagmorgen (Ortszeit) eines der "folgenreichsten Dekrete" in der Geschichte der USA unterzeichnen, kündigte der Republikaner auf seinem Online-Sprachrohr Truth Social an. Bereits vergangene Woche stellte Trump eine "weltbewegende" Ankündigung in Aussicht. US-Medien hatten bereits spekuliert, dass es um Preise für Arzneimittel gehen könnte.

In den USA: Keine staatliche Preisregulierung

Medikamentenpreise sind in den USA ein wichtiges Thema: Dort gibt es - anders als zum Beispiel in Deutschland - bisher keine zentrale staatliche Preisregulierung, die für alle Arzneimittel greift. Die Pharmaindustrie spielt die bedeutendste Rolle bei der Frage, wie viel ein Medikament kostet.

Das führt zu teilweise enorm hohen Preisen. Im internationalen Vergleich sind viele Medikamente in den USA deutlich teurer: Laut einer Studie der Denkfabrik Rand Corporation bis zu 40 Prozent im Vergleich zu Europa. Trump hatte im Wahlkampf damit geworben, diese Lücke zu schließen.

Trump verspricht deutliche Preissenkung

Der US-Präsident versprach, dass die Arzneimittelpreise in den USA "fast sofort" um 30 bis 80 Prozent sinken würden. "Ich werde eine Meistbegünstigungspolitik einführen, wonach die Vereinigten Staaten den gleichen Preis zahlen wie das Land, das weltweit den niedrigsten Preis zahlt", schrieb Trump auf seiner Onlineplattform Truth Social. Ein entsprechendes Dekret kündigte er noch für heute an.

Es ist offen, ob es nur um Arzneimittel geht, die vom staatlichen Krankenversicherungsprogramm für Senioren (Medicare) abgedeckt werden oder Trump mit der Preisregulierung noch einen Schritt weitergehen will. Das könnte rechtlich besonders schwierig werden – Pharmafirmen dürften sich aber ohnehin gegen den Plan wehren.

Aktien europäischer Pharmakonzerne unter Druck

Trump hatte das System der "Most Favored Nation" bereits während seiner ersten Amtszeit erfolglos vorangetrieben – es gab rechtlichen und politischen Widerstand.

Die aktuelle Bekanntmachung belastet nun die Aktien europäischer Pharmakonzerne. Am stärksten unter Druck geraten die Aktien der dänischen Unternehmen Genmab und Novo Nordisk mit Kursverlusten von gut acht und 6,5 Prozent. Aus den Depots fliegen auch die Titel von Branchenriesen wie AstraZeneca, GSK und Roche, die um drei bis vier Prozent abrutschen. Die Aktien der deutschen Konkurrenten Bayer und Merck liegen hingegen leicht im Plus.

Mit Material von dpa, AFP und Reuters

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