Archivbild vom Prozess: Die Anwesenden erheben sich im Gerichtssaal in Memmingen
Bildrechte: BR/Katrin Nöbauer

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Urteil nach Mord an 16-Jähriger bei Memmingen erwartet

Erst unter Drogen gesetzt, dann getötet – schockierend, was die Anklage einer 16-Jährigen und einem 26-Jährigen vorwirft: Sie sollen ein Mädchen in Memmingerberg heimtückisch ermordet haben. Heute soll das Urteil fallen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Schwaben am .

Im Prozess wegen Mordes an einer 16-Jährigen beim Memminger Flughafen soll am Donnerstagmorgen am Landgericht Memmingen das Urteil verkündet werden. Angeklagt sind ein heute 26-jähriger Mann und seine 16-jährige, mutmaßliche Komplizin.

Anklage: Heimtückischer, gemeinschaftlicher Mord

Am frühen Abend des 14. November 2021 sollen die beiden Angeklagten aus Memmingen Hannah W. im Bereich früherer militärischer Flugzeughangars südlich des Allgäu Airports in Memmingerberg in eine Falle gelockt haben: Laut Anklage haben sie ihr Opfer mit einer angeblichen Vitaminpille, die jedoch mit der Partydroge MDMA gefüllt war, unter Drogen gesetzt.

Schließlich habe die damals 15-jährige Angeklagte Hannah W. mit einer Glasflasche zu Boden geschlagen. Anschließend habe der Mann sie mit sechs Messerstichen in den Rücken getötet. Die Anklage lautet auf heimtückischen, gemeinschaftlichen Mord.

Keine Äußerung der Angeklagten

Beim Prozessauftakt am 29. August hatten die Angeklagten die Verlesung der Anklageschrift weitgehend regungslos zur Kenntnis genommen. Über ihre Anwälte hatten sie mitteilen lassen, sich zu den Vorwürfen nicht äußern zu wollen.

Am zweiten Verhandlungstag am 15. September hatte das Gericht auf Antrag der Verteidigung die Öffentlichkeit von den weiteren Prozessterminen ausgeschlossen, weil die Angeklagte noch minderjährig ist und laut Gutachtern seit der Tat unter psychischen Problemen leidet.

Was war der Grund für den Mord?

Völlig unklar war bis zuletzt, welches Motiv die beiden mutmaßlichen Täter möglicherweise zu der Tat bewogen haben könnte. Seit November letzten Jahres befinden sich beide in Untersuchungshaft. 31 Prozesstage mit rund 100 geladenen Zeugen und Sachverständigen hatte das Landgericht Memmingen ursprünglich bis 8. Dezember angesetzt.

Nun soll das Urteil schon früher verkündet werden. Der 16-Jährigen drohen zehn Jahre Gefängnis nach Jugendstrafrecht, dem 26-Jährigen lebenslängliche Haft.

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