Am Wochenende wüteten schwere Unwetter über Niederbayern. Polizei und Feuerwehr rückten zu mehreren Hundert Einsätzen aus. Auch für den heutigen Dienstag ist viel Regen angesagt. Kleinere Bäche traten bereits über die Ufer.
Aktuelle Nachrichten und Hintergründe zum Wetter in Bayern
Viel Regen - keine Probleme in Niederbayern
Dennoch meldet die Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Niederbayern am Morgen keine Einsätze. Bis auf überflutete Wiesen oder Fahrradwege gibt es momentan keine Probleme durch den zum Teil starken Regen. Laut Hochwassernachrichtendienst des Deutschen Wetterdienstes (DWD) gibt es derzeit auch keine Hochstände an Flüssen. Dennoch wird für die Stadt Straubing und die Landkreise Straubing-Bogen, Deggendorf und Regen vor Starkregen gewarnt. Es sollen Niederschlagsmengen zwischen 15 und 25 Liter pro Quadratmeter in kurzer Zeit erreicht werden.
- Zum Artikel: Starkregen - Wie lassen sich Städte schützen?
Im Laufe des Nachmittags lässt der Regen laut DWD langsam nach. Morgen bleibt es größtenteils trocken. Nur ganz vereinzelt entwickeln sich Schauer.
Unwetter am Sonntag fordern Todesopfer
Am Pfingstsonntag verliefen die Wetterkapriolen nicht so glimpflich. Ein Motorradfahrer starb bei Hohenau im Landkreis Freyung-Grafenau. Laut Polizeiinspektion Freyung war der Mann bei Starkregen in einer Kurve von der Fahrbahn abgekommen und gegen die Leitplanke geprallt.
Bei Neukirchen im Kreis Straubing-Bogen ist ein Baum auf ein Auto gestürzt, teilte die Polizei am frühen Montagmorgen mit. Auch auf der Bundesstraße 388 nahe Velden im Landkreis Landshut fiel ein Baum auf ein fahrendes Auto. In beiden Fällen wurde niemand verletzt.
Wegen umgestürzter Bäume im Gleisbereich mussten zweimal kurzzeitig die Bahnlinie Plattling-München gesperrt und die Bäume von der Feuerwehr entfernt werden.
"Einsatzkräfte gefährdet" im Landkreis Dingolfing-Landau
Die Aufräumarbeiten nach den schweren Unwettern mit Starkregen und Sturmböen am Sonntagabend im Landkreis Dingolfing-Landau zogen sich bis in den Pfingstmontag. Das gab Kreisbrandrat Josef Kramhöller am Montagmittag bekannt. Rund 210 Einsätze verzeichneten die Einsatzkräfte in der Nacht zum Montag. Betroffen war der gesamte Landkreis. Die Arbeit der Feuerwehren wurde nach Angaben des Kreisbrandrats "durch heftige Sturmböen und Starkregen und Dunkelheit massiv erschwert und auch die Einsatzkräfte wurden gefährdet".
Vollgelaufene Keller und Bierzelt-Evakuierung
Das Einsatzspektrum reichte von vollgelaufenen Kellern, überfluteten Straßen und Wegen bis hin zu umgestürzten Bäumen auf Gebäuden, Straßen und auf dem Bahngleis. Eine Person war in ihrem Fahrzeug eingeschlossen und musste von den Einsatzkräften befreit werden. In Pilsting musste wegen eines Gewitters ein Bierzelt mit rund 2.500 Besuchern geräumt und das Volksfest beendet werden.
Über 300 Einsätze in den Kreisen Passau und Rottal-Inn
Auch im Kreis Rottal-Inn und im Landkreis Passau haben die Unwetter ihre Spuren hinterlassen. Die Integrierte Leitstelle Passau verzeichnete am Sonntagabend rund 320 Einsätze. Hauptsächlich handelte es sich auch hier um vollgelaufene Keller und umgestürzte Bäume, die Straßen blockierten. Auch mehrere Bahnstrecken waren von umgestürzten Bäumen betroffen.
Schäden im Nationalpark Bayerischer Wald
Bereits am Samstagabend zogen örtliche schwere Unwetter über Niederbayern. Bei kurzen, aber schweren Gewittern wurde das Tier-Freigelände des Nationalparks Bayerischer Wald bei Neuschönau beschädigt. Es bleibt, wie auch das Waldspielgelände bei Spiegelau, bis mindestens Mittwoch geschlossen, teilte die Nationalparkverwaltung am Dienstag mit. Es müssen zum Beispiel umgestürzte Bäume und abgebrochene Äste entfernt werden. Das Rothirschgehege im Tier-Freigelände bleibt auf jeden Fall noch länger gesperrt. Dort wurde ein Teil des Zauns beschädigt. Behinderungen und zeitweise Sperrungen kann es auch auf dem restlichen Wegenetz – vor allem im südöstlichen Teil des Nationalparks – in den kommenden Tagen geben. Auch hier müssen Sturmschäden beseitigt werden.
Lebensgefahr!
Die Nationalparkverwaltung weist darauf hin, dass Sperrungen dringend beachtet werden müssen. In Bereichen, wo Waldarbeiten durchgeführt werden, bestehe für Besucher Lebensgefahr. Auch außerhalb gesperrter Bereiche gebe es ein erhöhtes Risiko durch möglicherweise herabfallende Äste oder abbrechende Baumkronen. Führungen finden ab Mittwoch wieder regulär statt – mit Ausnahme von Veranstaltungen im Tier-Freigelände und im Waldspielgelände. Auch im Führungsbetrieb kann es zu Routenänderungen kommen.
"Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!