Wir sind unterwegs in Richtung Irschenberg. Ein großer Gegenstand auf der Fahrbahn wurde über Funk gemeldet. Wir sollen den Verkehr langsam machen, damit ein Motorradpolizist vor uns gefahrlos aufräumen kann. Der erste Einsatz in dieser Schicht – drei Stunden nach Dienstbeginn. Die THW-Helfer warten am Rande der Autobahn auf ihre Einsätze, können also innerhalb von Sekunden starten.
Immer alles dabei
In ihrem Einsatzbus ist alles drin, was man so braucht für technische Hilfeleistung. Schere, Spreizer, Motorsäge, Feuerlöscher oder Warndreiecke und Blitzer zur Absicherung von Unfallstellen. Und einen Notfallrucksack für die Erste Hilfe. Für einen Pfingstsamstag läuft der Verkehr auf der A8 vor dem Inntaldreieck ziemlich gut, es gibt kaum Staus - und wenig Einsätze. Zeit für einen Ratsch am Rande der Autobahn. Gruppenführer Benedikt Nagler erzählt, warum das Einsatzfahrzeug einen Platz mehr hat als eigentlich nötig wäre. Denn oft fahren "Gäste" mit.
Zu Fuß Richtung Rumänien
So auch beim letzten Einsatz an diesem Tag: "Person auf Fahrbahn" lautet der Funkspruch. Wir fahren zur Ausfahrt Rosenheim, schon kurz danach sehen wir einen jungen Mann mit Koffer auf der Autobahn gehen – dort, wo es keinen Pannenstreifen gibt. Zwischen Fahrspur und Leitplanke ist nicht mal ein Meter Platz. Wir sichern ihn mit Blaulicht ab und begleiten den Rumänen zu einer nahen Parkbucht. Von Berlin will er nach Hause, ein LKW-Fahrer habe ihn vorhin am Inntaldreieck abgesetzt, jetzt gehe er eben zu Fuß weiter, erzählt er den THW-Helfern.
Kein Unfall heute. Zufrieden.
Wir nehmen den Mann mit zur nächsten Raststätte und lassen ihn dort aussteigen. Beim Wegfahren sehen wir noch, wie er sofort mit LKW-Fahrern aus Rumänien ins Gespräch kommt. Eine Weiterfahrt in Richtung Heimat scheint also gesichert. Kurz darauf: Dienstschluss, die THW-Helfer fahren zurück nach Rosenheim. Sie sind zufrieden mit diesem Tag auf der Autobahn.