"Wir sind wetterabhängig", sagt Julian Pretscher, dessen Familie einen Spargelhof in Unterspiesheim (Lkr. Schweinfurt) betreibt. Klar nerve ihn der späte Schnee, aber deshalb sei die Ernte nicht in Gefahr. Acht bis zehn Grad sind nötig damit der Spargel wächst. Spätestens nach Ostern soll es losgehen, "wenn der April hoffentlich trocken und warm bleibt." Auch Armin Braun, Spargelanbauer aus Garstadt bei Schweinfurt empfand den Saisonstart im März 2017 als verfrüht: "Die Spargelpflanzen brauchen die Kälte, das ist gut für die Erde." Braun mahnt zur Geduld: "Im Normalfall beginnt die Ernte jedes Jahr Mitte April und dann wird sie auch reichlich ausfallen."
Ernte erst, wenn es warm genug ist
Weiter nördlich gelegen betreibt Roswita Hoch als Seniorchefin einen Hofladen in Mellrichstadt im Landkreis Rhön-Grabfeld. Sie freut sich sogar über den späten Frühling. "Frost hat es schon immer gegeben", sagt sie. Das sei überhaupt kein Problem. Der Spargel aus eigenem Anbau muss dementsprechend geschützt werden. Die Temperaturen in der Rhön sind im Schnitt kälter als im restlichen Teil Unterfrankens. Die Ernte soll deshalb auch erst erfolgen, wenn es warm genug ist. Nach Roswita Hochs Meinung wird die Saison aber trotz des späten Frosts normal verlaufen.
Spargelsaison beginnt voraussichtlich Ende April
Lediglich der Spargel-Erzeugerverband Franken blickt etwas kritischer auf die Wetterlage. Die Vorsitzende Miriam Adel hakt das im letzten Jahr noch laufende Ostergeschäft bereits ab. Obwohl Unterfranken aufgrund milder Temperaturen meist etwas früher als andere Bezirke dran sei, müsse man sich weiter gedulden. Dennoch ist Adel auch froh, "dass der Frost jetzt da ist und nicht während der Ernte, das wäre nämlich weitaus schlimmer." Spargelliebhaber dürfen also aufatmen, auch wenn sie in diesem Jahr etwas länger warten müssen als noch 2017. Ohne weitere Kälteeinbrüche kann die Spargelsaison dann voraussichtlich, wie üblich, Ende April beginnen.