Eine Frau mit Maske sitzt in einer Straßenbahn
Bildrechte: dpa-Bildfunk/Julian Rettig

Die Verkehrsbetriebe in Unterfranken reagieren positiv auf den Wegfall der Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr.

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Unterfränkische Verkehrsbetriebe begrüßen Ende der Maskenpflicht

Die Verkehrsbetriebe in Unterfranken begrüßen den Wegfall der Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr. Der Würzburger Infektiologe und FDP-Bundestagsabgeordnete Ullmann fordert bundesweit ein Ende der Maskenpflicht im ÖPNV und Fernzügen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Mainfranken am .

Als eines der ersten Bundesländer schafft Bayern die Maskenpflicht in Bussen und Bahnen ab. Das Kabinett beschloss, dass ab dem Wochenende im Nahverkehr das Tragen der Maske nur noch empfohlen wird. Die Stadtwerke Schweinfurt und der Verkehrsverbund Mainfranken (VVM) begrüßen die Entscheidung. "Dadurch wird der Betriebsablauf im öffentlichen Nahverkehr wieder deutlich vereinfacht. Wir vertrauen den medizinischen Einschätzungen der zuständigen Behörden", teilt Bereichsleiterin Anja Binder von den Stadtwerken Schweinfurt auf Anfrage von BR24 mit.

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Regelmäßige Diskussionen mit einzelnen Fahrgästen

Die Kontrolle der Maskenpflicht sei in den letzten Jahren ein Dauerthema gewesen. Der Großteil der Fahrgäste habe sich gut daran gehalten. Trotzdem habe es mit einzelnen Fahrgästen regelmäßig Diskussionen gegeben, die für das Fahrpersonal mitunter herausfordernd waren. Die Kontrolle von Attesten zur Befreiung der Maskenpflicht durch die Busfahrerinnen und Busfahrer habe außerdem zu Zeitverzögerungen geführt.

Die Stadtwerke Schweinfurt freuen sich, das der Betriebsablauf im öffentlichen Nahverkehr nun wieder deutlich vereinfacht und dass das Fahrpersonal durch den Wegfall eines potentiellen Konfliktpunktes entlastet wird. Dennoch betont Binder: "Die bayerische Staatsregierung spricht weiterhin eine Empfehlung zum Tragen von Masken aus. Wir appellieren an die Eigenverantwortung unserer Fahrgäste."

95 Prozent der Fahrgäste hielten sich an Maskenpflicht

Auch der Verkehrsverbund Mainfranken (VVM) begrüßt die Entscheidung ausdrücklich. Bayern setze damit als erstes Bundesland auf mehr Eigenverantwortung, heißt es von der Pressestelle des VVM. Die Akzeptanz der Maskenpflicht bei den Fahrgästen war laut VVM sehr groß und nicht mit Schwierigkeiten verbunden. Die Einsicht der Fahrgäste habe dabei sehr geholfen. Der Anteil der Fahrgäste, der die Mund-Nasen-Bedeckungspflicht eingehalten hat, lag stets über 95%, so der Verkehrsverbund.

Infektiologe und FDP-Abgeordneter Ullmann: Kein Maskenverbot

Auch der Würzburger Infektiologe und FDP-Abgeordnete im Bundestag Dr. Andrew Ullmann bezeichnet die Entscheidung im Gespräch mit BR24 als den richtigen Schritt. "Also man muss klar sagen, es geht hier nicht um ein Maskenverbot, sondern um das Aufheben der Maskenpflicht hin zu einer Maskenempfehlung", so Ullmann. "Die Pandemie ist sicherlich noch nicht vorbei und das Risiko, sich anzustecken, ist immer noch gegeben. Jeder kann für sich selbst und eigenverantwortlich entscheiden, ob er eine Maske trägt oder nicht." Laut Ullmann sei die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid 19 zu erkranken, sehr gering, wenn man bereits eine Impfung hatte oder infiziert war. Die Infektionsgefahr sei jedoch, unabhängig ob mit oder ohne Maske, immer gegeben, so der Infektiologe.

Ullmann fordert Wegfall der Maskenpflicht im ÖPNV bundesweit und in Fernzügen

Der Abgeordnete der FDP im Bundestag äußert im Gespräch mit dem BR außerdem, dass er den Wegfall der Maskenpflicht im ÖPNV gerne auch bundesweit und in Fernzügen sehen würde. Während für manche Bürger bei einer BR24-Befragung das Ende der Maskenpflicht in Bus und Bahn längst überfällig war, äußerten einige auch Bedenken: Sie würden sich mit Maske sicherer fühlen. Dr. Andrew Ullmann zieht hierbei den Vergleich mit anderen Ländern: "Die Folgen durch den Maskenwegfall können wir im Vergleich zu anderen Ländern sehen und da zeigt sich, dass die Infektionszahlen und die Krankheitszahlen sehr gleich sind und keinen Unterschied zeigen."

Trotzdem empfiehlt Ullmann, der auch Sektionssprecher der Infektiologie beim Berufsverband Deutscher Internisten ist, die Maske weiterhin zu tragen, wenn die Notwendigkeit dafür erkannt wird. Ist der Bus zu voll und viele Menschen husten und niesen, so würde auch er eine Maske aufziehen.

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