Kinderdemenz - im Fachjargon "Neuronale Ceroid-Lipofuszinosen" (CLN) – macht sich zunächst durch eine Verschlechterung der Sehleistung bemerkbar. Es folgen epileptische Anfälle, Erblindung, Taubheit, Demenz und ein früher Tod.
Klinische Studien geplant
Da es sich um eine seltene Erkrankung handelt, haben die meisten Pharmafirmen kein Interesse, entsprechende Medikamente zu entwickeln. Umso wichtiger ist die Entdeckung, die Prof. Rudolf Martini und sein Team an der Uni Würzburg gemacht haben: Demnach können Fingolimod und Teriflunomid – Medikamente, die gegen multiple Sklerose eingesetzt werden – die Folgen der kindlichen Demenz lindern. Vorteil: Die Nebenwirkungen und Risiken dieser Medikamente sind bereits bekannt.
"Im Tiermodell haben die beiden Medikamente krankhafte Veränderungen im Gehirn und andere klinische Parameter wie die Häufigkeit von Muskelzuckungen deutlich reduziert." Pressemitteilung der Uni Würzburg.
Im nächsten Schritt sollen die Medikamente nun in kontrollierten klinischen Studien erprobt werden. Unterstützt werden die Forscher dabei vom Würzburger Zentrum für seltene Erkrankungen, der neurologischen Klinik sowie der Augenklinik.