Satellit der Uni Würzburg auf einer Umlaufbahn
Bildrechte: Informatik VIII Universität Würzburg / NASA; Montage: Uni Würzburg

Satellit der Uni Würzburg auf einer Umlaufbahn

    Uni Würzburg entwickelt Kollisionsschutz für Kleinsatelliten

    Forscherinnen und Forscher der Uni Würzburg sind dabei, einen Kollisionsschutz für Kleinsatelliten im Weltraum zu entwickeln. Mithilfe von Sensoren und Künstlicher Intelligenz, sollen die Kleinsatelliten im Orbit künftig einander ausweichen können.

    Rund 20 Studierende der Luft- und Raumfahrtinformatik an der Universität Würzburg (JMU) arbeiten an dem Projekt KI-SENS, bei dem mit Methoden der Künstlichen Intelligenz (KI) Zusammenstöße von Kleinsatelliten im Orbit verhindert werden sollen. Wie die Pressestelle der Universität mitteilte, entwickeln die Studierenden intelligente Sensoren und Algorithmen für Kleinsatelliten, damit diese gefährliche Annäherungen zu anderen Objekten rechtzeitig erkennen und so Kollisionen durch einen Kurswechsel verhindern.

    Neuester Kleinsatellit aus Würzburg als Grundlage

    Die Studierenden übernehmen hierbei die Arbeiten im Projektmanagement, in Entwicklung, Bau und Test. Unterstützt werden sie dabei von Raumfahrttechnik-Professor Hakan Kayal und seinem wissenschaftlichen Mitarbeiter Tobias Herbst. Das auf zwei Jahre angelegte Projekt fußt auf der Technik des SONATE-2-Satelliten, der im Team von Professor Kayal derzeit an der JMU für Zwecke der Erdbeobachtung vorbereitet wird.

    Tests mithilfe von Drohnen und Satelliten-Dummies

    "Wir werden intelligente, optische Sensoren entwickeln, einen Prototypen bauen und ihn unter realistischen Bedingungen am Boden testen", sagt Tobias Herbst. Dabei sollen Drohnen zum Einsatz kommen, die Satelliten-Dummys als Nutzlast mit sich tragen. Erste Tests finden voraussichtlich schon im Lauf des Jahres 2023 statt.

    Immer mehr Mini-Satelliten im Orbit

    Der JMU zufolge werden Kleinsatelliten mit einer Masse von einem bis 20 Kilogramm immer öfter für kommerzielle Zwecke eingesetzt, etwa für Telekommunikationsleistungen, Missionen zur Erdbeobachtung oder für die Erprobung neuer Technologien im All. Das Projekt wird von der Deutsche Raumfahrtagentur im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) mit Mitteln des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert.

    Automatische Kleinsatelliten-Fertigung in Würzburg

    Laut der Uni Würzburg sind Kleinsatelliten zunehmend für Weltraum-Missionen gefragt. Das liege zum einen daran, dass ihre technischen Fähigkeiten wachsen. Zum anderen sinken laut der Uni die Kosten für ihren Transport ins Weltall. Das Würzburger Telematik Zentrum hat eine völlig automatisierte Fertigung von Kleinsatelliten entwickelt und dabei auf Roboter gesetzt. Damit kann eine wachsende Nachfrage bedient werden.

    Die Uni Würzburg forscht seit etwa 20 Jahren an Kleinsatelliten.

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