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Häusliche Pflege durch Angehörige

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Uni Erlangen weist positive Aspekte häuslicher Pflege nach

Häusliche Pflege ist für die pflegenden Angehörigen anstrengend. Aber sie können davon auch profitieren, hat die Universität Erlangen-Nürnberg in einer Studie nachgewiesen. Das ist bisher deutschlandweit einzigartig.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten Franken am .

Ein Forschungsteam des Uniklinikums Erlangen und der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) hat in einer aktuellen Studie nachgewiesen, dass mit häuslicher Pflege auch positive Seiten verbunden sind. Laut einer Mitteilung der Universität ist die Studie deutschlandweit einzigartig.

Persönlichkeitsentwicklung und positive Lebenseinstellung

Mithilfe eines Fragebogens entdeckten die Wissenschaftler positive Effekte, sogenannte Zugewinne oder Benefits. Demnach gewinnen Pflegende wichtige Erkenntnisse für ihre Persönlichkeitsentwicklung und erlangen eine positivere Lebenseinstellung. Die Befragten gaben an, sie seien reifer und geduldiger geworden. Durch die Studie ergab sich zudem, dass die Zugewinne unabhängig von der Belastung und der Dauer der Pflege sind.

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Zwei Drittel der Pflegenden sind Frauen

An der Erlanger Studie nahmen pflegende Angehörige teil, die im Durchschnitt 61 Jahre alt waren. Sie pflegten Familienangehörige, die ein Durchschnittsalter von 77 Jahren hatten. Zwei Drittel der Pflegenden waren Frauen. Gründe der Pflegebedürftigkeit waren häufig Altersgebrechlichkeit, Demenz, Schlaganfall und Krebs. 

Puffereffekt nachgewiesen

Die Erlanger Wissenschaftler betonten die Besonderheit der Erhebung. Üblicherweise würden in der Forschung lediglich die Belastung der Pflegenden untersucht und negative Effekte festgestellt wie Müdigkeit, Stress und mangelnde Anerkennung. In der Mitteilung der FAU heißt es weiter, internationale Forschungsergebnisse hätten erste Belege für einen sogenannten Puffereffekt ergeben. Demnach könnten negative Auswirkungen der Pflege wie zum Beispiel Depression oder körperliche Beschwerden durch die positiven Effekte abgemildert werden.

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