Ein Distelfalter auf einer Fliederblüte: Der Natur auch im eigenen Garten freien Lauf lassen kann ein Beitrag zu mehr Artenvielfalt sein.
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Ein Distelfalter auf einer Fliederblüte: Der Natur auch im eigenen Garten freien Lauf lassen kann ein Beitrag zu mehr Artenvielfalt sein.

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Umweltstation Augsburg feiert den Tag der Natur

Der "Tag der Natur" in Augsburg will sensibilisieren für die vielen Tiere und Pflanzen, die sich auch im Stadtgebiet wohlfühlen. Wie man für Artenvielfalt auch im heimischen Garten sorgt, konnte man bei Führungen über das Gaswerksgelände erfahren.

Anlässlich des internationalen Tags der biologischen Vielfalt, der jedes Jahr am 22. Mai gefeiert wird, hat die Umweltstation Augsburg – eine Bildungseinrichtung des Landschaftspflegeverbands Augsburg – zum "Tag der Natur" auf das Gelände des alten Augsburger Gaswerks eingeladen. Es ist ein über hundert Jahre altes Industrieareal. Heute finden dort unter der Führung des Eigners, den Stadtwerken Augsburg, Kulturveranstaltungen statt. Und nicht nur das: Auf dem Gaswerks-Gelände kann man Natur erleben.

Bird and Breakfast-Führung im Stadtgebiet

Zwischen den Gaskesseln und Gebäuden wachsen Gräser und Kräuter. Zahlreiche Vögel nisten hier in Hecken und Büschen. Um die zu entdecken, hat die Umweltstation Augsburg schon eine sehr frühe Führung auf dem Gaswerks-Gelände organisiert: "Bird and Breakfast". Angeleitet von Nicolas Liebig, dem Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbandes (LPV), konnten Interessierte schon ab 7 Uhr früh dem Gesang von Vögeln wie Amsel, Grasmücke oder Blaumeise lauschen und Wissenswertes zu ihrem Lebensraum erfahren. Während der Führung auf dem ehemaligen Industriegelände konnten die Besucher sogar einen Wanderfalken beobachten. Er ist auf dem großen Gaskessel heimisch geworden.

"Die Idee dieses Aktionstages ist, zu zeigen, dass es auch mitten in der Stadt Artenvielfalt geben kann. Und dieses Gaswerk-Areal ist ein Paradebeispiel, wie man Arten in die Stadt holen kann und wie man ihnen einen guten Lebensraum bieten kann", so Liebig.

Artenvielfalt auch im heimischen Garten möglich

Zahlreiche Vogelarten fühlen sich am Gaswerksgelände wohl, weil dort auch viele Insekten leben, erklärt Nicolas Liebig vom LPV. Die Insekten dienen vielen Vögeln als Nahrung. Diesen Artenreichtum können sich Augsburgerinnen und Augsburger auch in den heimischen Garten holen, erklärt Liebig. Mit einem für Insekten und Vögel interessanten Totholzstamm im Garten sei schon viel erreicht, so der Landschaftspfleger.

Im Garten ist weniger mehr

Bei der Führung mit dabei war auch Augsburgs Insektenrangerin, Tine Klink. Sie rät zu weniger Gartenarbeit: "Einfach mal weniger machen. Das hören die Leute immer sehr gerne." Gartenbesitzer sollten ihrer Meinung nach weniger in die Natur eingreifen und auch nicht alles zupflanzen. Das sei viel besser als beispielsweise der Kauf eines sogenannten Insektenhotels aus dem Baumarkt. Auch sei es sinnvoll, einheimische Pflanzen anzusäen. Die einheimische Tierwelt sei darauf gut angepasst, so die Insektenexpertin.

Künftig wieder mehr Führungen durch Augsburgs Natur

Der Tag der Umwelt konnte in dieser Form in den letzten Jahren wegen der Pandemie-Beschränkungen nicht veranstaltet werden. Künftig soll es diese Art Führungen durch die Natur im Stadtgebiet von Augsburg aber wieder öfter geben. "Wir werden das verstetigen", versprach Nicolas Liebig vom Landschaftspflegeverband Augsburg.

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