Mit einer Umweltkampagne will der Zweckverband Brombachsee das Müllproblem an den Ufern in den Griff bekommen. Die Verantwortlichen haben das Projekt mit dem Titel "Brombachsee müllfrei" am Mittwoch in Ramsberg (Lkr. Weißenburg-Gunzenhausen) vorgestellt. Dabei soll unter anderem dafür geworben werden, dass die Besucherinnen und Besucher ihren Müll wieder mit nach Hause nehmen.
Gäste sollen Müll wieder mitnehmen
Die rund 100 Mülleimer an den Stränden des Brombachsees werden abmontiert. Dafür werden kostenlose Papiertüten sowie Taschenaschenbecher an den gastronomischen Einrichtungen des Sees verteilt, sagt der Geschäftsführer des Zweckverbands Brombachsee, Dieter Hofer. Außerdem will der Zweckverband insgesamt 80 Hinweistafeln rund um den Brombachsee aufstellen, die den Besuchern "Brombachsee müllfrei" erklären sollen.
"Es geht uns darum, Bewusstsein für das Thema zu schaffen und eine Wertschätzung gegenüber der Natur zu erreichen." Manuel Westphal, Vorsitzender des Zweckverbands Brombachsee
138 Tonnen Müll am Strand in einem Jahr
Denn seit Jahren nehme die Müllmenge zu, die an den Stränden liegen bleibt. Im vergangenen Jahr hat der Zweckverband Brombachsee allein an den Stränden knapp 138 Tonnen Müll entsorgt, erklärt Westphal. Verschiedene Maßnahmen brachten nicht den gewünschten Erfolg. Selbst als riesige Müllcontainer aufgestellt waren, landete der Müll daneben, berichtet Dieter Hofer. Deshalb versucht der Zweckverband einen neuen Weg und setzt auf Eigenverantwortung.
Spezielles Angebot für Kinder und Jugendliche
Mit Hilfe von Influencern wollen die Verantwortlichen auch und vor allem jüngere Besucherinnen und Besucher ansprechen. Mit im Boot ist auch der Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV). Begleitend zur Kampagne "Brombachsee müllfrei" wird es ein Bildungsprogramm zunächst für Kindergärten und Schulen geben, berichtet LBV-Vorsitzender Norbert Schäffer. "Es kann nicht die Lösung sein, immer größere Müllcontainer aufzustellen", findet er.
Kontrollen und Geldstrafen
"Brombachsee müllfrei" sei eine mutige, aber alternativlose Aktion, ist der LBV-Vorsitzende überzeugt. Ob sich die Besucherinnen und Besucher am Brombachsee tatsächlich ihren Müll wieder mit nach Hause nehmen, soll ein örtlicher Überwachungsdienst kontrollieren. Der ist bereits seit zweieinhalb Jahren am Brombachsee unterwegs. Nun wurden die Stunden um 1.800 aufgestockt. Wer seinen Müll weiterhin am Strand entsorgt, den erwarten Geldstrafen zwischen 35 Euro bei kleineren Verstößen bis zu 1.000 Euro bei der Entsorgung von zum Beispiel Zelten.
Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf 135.000 Euro, die zum Teil über Fördermittel finanziert werden.
Damit die Müllberge um den Brombachsee kleiner werden, hat der dortige Zweckverband nun die Umweltkampagne "Brombachsee müllfrei" initiiert.
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