Schneewittchen-Skulptur in Lohr

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Umstrittene Statue: Ein Jahr "Horrorwittchen" in Lohr

Die oft kritisierte Schneewittchen-Statue in Lohr am Main steht nun seit einem Jahr vor der Stadthalle. Die erste Empörung über die nicht ganz so märchenhafte Figur hat sich gelegt. Große Aufmerksamkeit hat sie der Stadt auf jeden Fall beschert.

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Fast drei Jahre ist es mittlerweile her, dass der Streit um die des Künstlers Peter Wittstadt begonnen hat und die Stadt Lohr am Main im Spessart bundesweit Schlagzeilen machte. Nach langem Hin und Her wurde die Figur vor einem Jahr schließlich aufgestellt und zieht besonders an den Wochenenden Touristen an.

Selfies mit dem Schneewittchen in Lohr

Die Bürger scheinen sich mit der eigenwilligen Interpretation ihres Schneewittchens zumindest arrangiert zu haben. Unter der Woche steht sie unbeachtet vor der Lohrer Stadthalle. Doch am Wochenende sieht das ganz anders aus. Regelmäßig pilgern Touristen hierher, um mit dem Schneewittchen Selfies zu machen.

Auch die Stadt hat ihren Frieden mit dem Kunstwerk geschlossen. Für Bürgermeister Mario Paul ist die mehr als 100.000 Euro teure Figur am Ende ihr Geld wert gewesen.

"Das Resümee am Ende fällt wirklich positiv aus. Wir haben gute und tolle Kunst hinzugewonnen und aufgrund der Debatten einen beinahe unbezahlbaren Marketingeffekt erzielt." Mario Paul, Bürgermeister von Lohr am Main

Graffitis des "Horrorwittchens"

Die Bekanntheit ist auch den Graffitis des jungen Lohrers Valentin Lude zu verdanken. Über das Internet verbreitete sich seine Version des "Horrorwittchens". Es wurde auf bedruckten T-Shirt in die ganze Republik verschickt. Im ersten halben Jahr war der Ansturm noch groß. Heute kommen nur noch wenige Bestellungen rein, so Matthias Mehling, Gastwirt in Lohr und Verkäufer der Horrorwittchen-Artikel. Immerhin konnte Mehling aus den Verkaufserlösen 15.000 Euro an das Lohrer Jugendzentrum spenden.

Schöpfer des Schneewittchens

Der Maler und Bildhauer Peter Wittstadt ist durch das Kunstwerk vielleicht fast so berühmt geworden wie sein Schneewittchen. Immer mehr Galeristen interessieren sich für seine Arbeit und bei seiner letzten Ausstellung verkaufte er so gut wie noch nie.

"Ich denke mal ich bin durch die Figur ein Stückweit bekannter geworden, für mich gesehen und natürlich auch für die Bevölkerung, die sich normalerweise nicht alle für die Kunst interessieren. Es ist es doch so, dass sich der eine oder andere über die Figur sein erstes Kunstwerk angesehen hat." Peter Wittstadt, Künstler