Protest gegen Gemeinschaftsunterkunft Großostheim
Bildrechte: BR/Katrin Küx

Bei der Sondersitzung des Marktgemeinderats in Großostheim zur geplanten Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete gab es hitzige Diskussionen.

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Umstrittene Gemeinschaftsunterkunft: Kommt sie doch nicht?

150 Geflüchtete sollten in einer neuen Gemeinschaftsunterkunft im unterfränkischen Großostheim unterkommen. Doch dieses Vorhaben sorgte für hitzige Diskussionen und Proteste. Jetzt gab es eine unerwartete Planänderung.

In Großostheim im Landkreis Aschaffenburg war eine große Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete geplant. 150 Menschen sollten in einem leerstehenden Firmengebäude an der Ortsumgehung unterkommen. Doch bei einer Sondersitzung des Marktgemeinderates Anfang März 2023 hatte es Proteste gegeben. 250 Personen waren in die Bachgauhalle in Großostheim gekommen, 150 teils verärgerte Menschen standen davor. Zu Protesten hatten nach BR-Recherchen auch rechte Gruppierungen in den sozialen Netzwerken aufgerufen. Jetzt haben sich die Pläne überraschend geändert.

Unterkunft für nur 50 statt 150 Geflüchtete

Aus einer gemeinsamen Pressemitteilung von Landratsamt Aschaffenburg und Markt Großostheim geht hervor, dass die Geflüchteten doch nicht in dem leerstehenden Firmengebäude unterkommen sollen. Stattdessen hat der Markt Großostheim der Regierung von Unterfranken ein anderes Grundstück angeboten. Dort kann der Markt Großostheim jedoch nur 50 statt 150 Menschen aufnehmen. Die Regierung von Unterfranken sei damit einverstanden. Um welches Grundstück es genau geht, ist aktuell nicht bekannt.

Hintergründe bisher unklar

"Nach Gesprächen des Landrats mit der Regierung von Unterfranken wird von dem Objekt im Gewerbegebiet in Großostheim zur Unterbringung von Flüchtlingen Abstand genommen", heißt es in der Mitteilung. Inwieweit die Proteste mit dieser Entscheidung zusammenhängen, ist aktuell noch unklar. Landratsamt und Markt Großostheim begründen die Planänderung bisher nur damit, "dass eine Bautätigkeit festgestellt wurde, bevor ein Bauantrag gestellt wurde". Zu den genauen Hintergründen hat sich das Landratsamt auf BR24-Nachfrage bisher nicht geäußert.

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