Bayerns Sozialministerin Ulirke Scharf bei einem Interview in ihrem Büro
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Scharf kritisiert Streichung Bundesprogramm "Sprach-Kitas"

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Scharf kritisiert Streichung des Bundesprogramms "Sprach-Kitas"

Bayerns Sozialministerin Scharf setzt sich dafür ein, dass der Bund sein Programm "Sprach-Kitas" fortsetzt. Die sprachliche Förderung der Kinder sei wichtig. Die Grünen dagegen fordern mehr eigenes Handeln vom Freistaat.

Bayerns Sozialministerin Ulrike Scharf (CSU) kritisiert die Streichung des Bundesprogramms "Sprach-Kitas". Damit breche die Ampel den eigenen Koalitionsvertrag und lasse "Familien und Kitas im Stich".

Mit den "Sprach-Kitas" fördert das Bundesfamilienministerium seit 2016 alltagsintegrierte sprachliche Bildung als festen Bestandteil in der Kindertagesbetreuung. Das Programm setzt auf alltagsintegrierte sprachliche Bildung, inklusive Pädagogik und die Zusammenarbeit mit den Familien. Für jede Sprach-Kita stellt das Programm eine zusätzliche Fachkraft zur Verfügung.

Scharf: Leidtragenden sind die Kinder

Die Leidtragenden der Beendigung der Sprach-Kitas in Bayern seien "unzählige Kinder, die 817 Fachkräfte und die 60 Fachberatungen", so Scharf. Vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie und der vielen Geflüchteten aus der Ukraine hatten die Jugend- und Familienminister der Länder in einer gemeinsamen Erklärung an die Bundesregierung appelliert, das Projekt fortzuführen und "perspektivisch als dauerhaftes Bundesprogramm zu verstetigen". Für Bayerns Sozialministerin Scharf ist das Sparvorhaben der Ampelkoalition "ein fatales Signal an die Praxis".

Grüne: Nicht mit dem Finger nach Berlin zeigen

Johannes Becher, Sprecher für frühkindliche Bildung bei den Landtagsgrünen, erwidert, die Staatsregierung müsse jetzt endlich in Bayern in "die Qualität der Kitas investieren, statt mit dem Finger nach Berlin zu zeigen". Beim Gute-Kita-Gesetz habe Bayern in vier Jahren 861 Millionen Euro erhalten – und die Söder-Regierung habe die Mittel mehrheitlich aber für Beitragszuschüsse "de facto zweckentfremdet".

In den Jahren 2023 und 2024 solle die Sozialministerin deshalb "Sprachförderungsmaßnahmen über das neue Kita-Qualitätsgesetz finanzieren", so Becher. Bei jährlich zwei Milliarden Euro vom Bund für die Länder sei dann auch "genügend Geld" für Qualität und Sprachförderung vorhanden.

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