Nur etwa ein Drittel der Ukrainer ist gegen das Corona-Virus geimpft, zum Teil auch mit Impfstoffen, die in der EU nicht zugelassen sind. Die geringe Impfquote könnte zu einem Problem in Sammelunterkünften führen. Die Stadt Nürnberg hat beispielsweise drei Turnhallen für insgesamt 600 Menschen eingerichtet – viele Menschen leben auf engem Raum zusammen.
Große Skepsis gegenüber Impfung
Die Stadt informiert über die Impfung unter anderem in ihrer zentralen Anlaufstelle im Heilig-Geist-Spital. Wer möchte, könnte direkt wenige hundert Meter weiter eine Impfung erhalten, genügend Impfstoff sei vorhanden. Zudem sei die Corona-Impfung in Deutschland auch für die ukrainischen Geflüchteten kostenlos. "Leider stellen wir fest, dass die Flüchtlinge uns nicht den Impfstoff aus den Händen reißen", sagt Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU).
"Viele Menschen, die hier ankommen, haben sogar panische Angst vor 'Zwangsimpfungen'", fügt Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) hinzu. Man versuche, das Thema sensibel anzugehen, so Jung. Die Menschen müssten zunächst ankommen und sich zurechtfinden. Am Freitag will die Stadt zusammen mit einem ukrainischen Arzt auf ukrainische Geflüchtete zugehen, die in einem Hostel untergebracht sind und diese über die Corona-Impfung aufklären.
Corona-Tests in Sammelunterkünften
Auch die Corona-Test stehen den Geflüchteten kostenlos zur Verfügung. Rund um die Sammelunterkünfte in Nürnberg finden sich zahlreiche Testmöglichkeiten, sagt Ulrike Goeken-Haidl vom Gesundheitsamt Nürnberg. In den Turnhallen selbst, halten Helfer Schnelltest für Personen mit Symptomen bereit. Sollten sich Ausbrüche ergeben, werde umgehend gehandelt, so Goeken-Haidl.
Auch in Fürth werden Geflüchtete in einer Turnhalle untergebracht. Bei Ankunft werden sie getestet und nach Möglichkeit regelmäßig auch danach, so Michaela Vogelreuther, die das Sozialamt der Stadt Fürth leitet. In der Turnhalle in Langenzenn im Landkreis Fürth, werden alle Personen, die ankommen getestet. Danach nur bei Symptomen, teilte der Sprecher des Landratsamt Fürth, Christian Ell, mit.
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