Ende März hatten Unbekannte das Z-Symbol, ein russisches Propaganda-Zeichen, an fünf Stellen auf die Mauern der Gethsemanekirche am Würzburger Heuchelhof gesprüht. Davon ist nun nichts mehr zu sehen. Auf BR-Nachfrage teilte der Kirchenvorstand am Wochenende mit, dass die Schmierereien am Freitagnachmittag entfernt wurden.
Aufwendige Entfernung mit Trockeneis
"Die Entfernung war sehr aufwendig und teuer. Das war nicht so einfach wegzumachen", sagt Armin Höfig, der Mitglied im Kirchenvorstand ist. Die Natursteine der Kirchenmauern seien sehr empfindlich und die Oberflächen sehr unterschiedlich beschaffen. Mit Trockeneis hat eine Fachfirma die Z-Symbole entfernt. Bei Regen und Schnee waren die Mitarbeiter etwa sechs Stunden lang im Einsatz. "Das Trockeneis musste direkt verarbeitet werden", so Höfig. Ob alles komplett entfernt werden konnte oder doch noch nachgearbeitet werden muss, sei noch unklar.
Symbole sollten vor Ostern entfernt werden
Anfangs hatte die Kirchengemeinde die Schmierereien mit einem Banner mit einer Friedenstaube überdeckt. Doch die Z-Symbole sollten unbedingt noch vor Ostern entfernt werden – auch, weil die Gemeinde den Frühgottesdienst an Ostern immer draußen vor der Kirche feiert. "Sehr viele Gemeindemitglieder sind sehr betroffen davon, dass unsere Kirche so in Mitleidenschaft gezogen wurde", sagt Höfig. Die Gemeinde habe sich schon immer für den Frieden eingesetzt.
Gemeinde will sich nun noch mehr für Frieden einsetzen
Kurz nachdem Unbekannte die Z-Symbole aufgesprüht hatten, hat die Gemeinde eine Friedensandacht organisiert. 350 Menschen waren gekommen. Jetzt will sich die Kirchengemeinde am Heuchelhof noch mehr für Frieden und Toleranz einsetzen: "Das hat etwas angezündet, damit wir uns noch mehr damit befassen", so Höfig. Am 30. April beginnt in der Gethsemane Kirche etwa eine neue Konzertreihe mit einem Friedenskonzert. Außerdem denkt die Gemeinde über dauerhafte Friedensgebete nach.

Die Kirchenmauer der Gethsemanekirche in Würzburg wurde mit dem Z-Symbol beschmiert. Die Gemeinde organisierte spontan ein Friedensgebet.
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