Fränkische Landwirte geraten durch den Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen Preissteigerungen unter Druck. Das sagte Landwirt Stefan Schmidt dem Bayerischen Rundfunk bei einem Pressegespräch des Bayerischen Bauernverbands in Dietenhofen im Landkreis Ansbach.
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Weltweite Preisspekulationen setzen Landwirten zu
Preisspekulationen aller Art, beispielsweise bei Energie und Kraftstoffen, hätten auch Auswirkungen auf den Geldbeutel der Landwirte. Diese seien abhängig von aktuellen Entwicklungen, zum Beispiel, wenn sie Getreide zukaufen müssten, um ihre Tiere füttern zu können.
Durchwachsene Weizenernte erwartet
Während es bei der Gerste sehr gut aussehe, sei die Weizenernte in diesem Jahr voraussichtlich eher durchschnittlich, so Schmidt. Die große Trockenheit habe den Beständen zugesetzt. Allerdings gebe es hier enorme lokale Unterschiede, was die Niederschlagsmengen angeht. Er rechnet mit steigenden Weizen-Preisen auf dem Markt im Vergleich zu 2021. Diese seien voraussichtlich aber nicht mehr so hoch wie in den vergangenen Wochen. "Das Preisniveau wird sich noch ein bisschen einpendeln", schätzt Schmidt.
Landwirtschaftliche Produkte werden teurer
Sicher sei auf jeden Fall, dass regionale landwirtschaftliche Produkte aller Art, sei es Brot oder Bier, teurer werden. Allerdings, so betont Schmidt, komme von den hohen Preisen trotzdem noch zu wenig bei den Landwirten an. Seiner Meinung nach muss der Trend wieder mehr in Richtung Selbstversorgung gehen, um nicht mehr abhängig von weltpolitischen Lagen wie aktuell dem Ukraine-Krieg zu sein.
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