Das Landgericht Nürnberg-Fürth hat einen 28-jährigen Mann aus dem Fürther Drogenmilieu unter anderem wegen schwerer Körperverletzung zu einer Gefängnisstrafe von sechs Jahren und zwei Monaten verurteilt. Der mitangeklagte 29-Jährige erhielt vier Jahre Haft, sagte eine Gerichtssprecherin zu BR24. Weil sie drogensüchtig sind, ordneten die Richter zudem bei beiden die Unterbringung in einer Entziehungsanstalt an.
- Zum Artikel Überfall im Fürther Drogen-Milieu: Angeklagte entschuldigen sich
Opfer auf einem Auge fast blind
Bereits zum Prozessauftakt hatten sich die Angeklagten bei dem Opfer – einem 40 Jahre alten Mann – entschuldigt. Bei dem Überfall am Rand einer Grünanlage in der Fürther Südstadt hatten ihn die beiden Täter so schwer geschlagen und getreten, dass er auf einem Auge fast erblindete. Zuvor hatten die drei Männer gemeinsam Schnaps, Bier und Drogen konsumiert. Dabei waren sie in Streit geraten. Laut einem psychiatrischen Gutachten, das in der Verhandlung vorgestellt wurde, waren die beiden Männer zum Tatzeitpunkt vermindert steuerungsfähig.
Dank "Aktenzeichen xy" nahm Polizei die Täter fest
Das Opfer, das zum damaligen Zeitpunkt ebenfalls der Fürther Drogenszene angehörte und nach eigenen Angaben regelmäßig Crystal Meth konsumierte, schwieg zunächst. Erst, nachdem er eine Therapie gemacht habe, sei er zur Polizei gegangen und habe die Tat angezeigt, berichtete er in der Gerichtsverhandlung. Die Ermittler fahndeten anschließend in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY... ungelöst" nach den Tätern. Hinweise von Zuschauern brachte sie schließlich auf die Spur der beiden Männer, die daraufhin festgenommen werden konnten – eineinhalb Jahre nach der Tat.
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