Ein Leguan im Terrarium des Augsburger Zoos (Aufnahme vom 03.02.2020)
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Leguan im Augsburger Zoo

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Tür zu! Energiesparmaßnahmen im Augsburger Zoo

Die hohen Energiepreise führen auch beim Zoo Augsburg zu Energiesparmaßnahmen. Zoo-Kurator Thomas Lipp berichtet auf BR-Anfrage, wie der Zoo versuche, die Heizkosten "zu optimieren".

Über dieses Thema berichtete Mittags in Schwaben am .

Die hohen Energiepreise treffen nicht nur Privathaushalte und Unternehmen. Auch Zoos müssen sparen, obwohl dort Tiere leben, die es richtig warm brauchen. Im Augsburger Zoo versucht man nicht erst seit diesem Jahr viele Dinge im Energiebereich zu optimieren.

Energiesparmaßnahmen im Augsburger Zoo

Laut Zoo-Kurator Thomas Lipp wurden die Tierpfleger dafür sensibilisiert, dass sie zum Beispiel Fenster nicht kippen, sondern stoßlüften. Im Gespräch mit dem BR erklärte Lipp außerdem, dass man bei Gehegen, in denen die Tiere zwischen Innen- und Außenbereich wechseln können, sogenannte Lamellenvorhänge angebracht habe. Sie bestehen aus zurechtgeschnittenen Feuerwehrschläuchen und sollen die warme Luft möglichst innen halten.

"Die Tiere lernen das in der Regel alle und wir haben das auch bei vielen Tierarten schon eigentlich recht positiv durchgemacht", sagt Lipp. Nur die Elefanten hätten damit Schwierigkeiten und würden die Lamellenvorhänge regelmäßig abmontieren. Aber im Grunde genommen sei dies eine einfache Möglichkeit, um Energiekosten zu sparen.

Tiere zu warm zu halten ist nicht gut

Wo Leuchten acht Stunden am Tag an seien, habe man auf LED umgestellt. Außerdem haben die Tierhäuser Thermometer bekommen, in die jeweils die entsprechenden Minimal- und Maximaltemperaturen eingetragen sind, an denen sich die Tierpfleger orientieren können.

Man drehe die Heizung in den Gehegen allerdings nicht pauschal herunter, wolle die Tier nicht frieren lassen. Allerdings achte man verstärkt darauf, die Temperaturunterschiede zwischen den Innen- und den Außenbereichen gering zu halten, erklärt Lipp: "Es ist nie gut, Tiere zu warm zu halten, da besteht Erkältungsgefahr, wenn sie ins deutlich kältere Freie wechseln."

Milder Winter macht keine Probleme

Auch der milde Winter hilft dem Zoo Augsburg beim Energiesparen und lockt mehr Besucher als üblich an. Für die Tiere ist der warme Winter übrigens kein Problem. Die Tiere verhalten sich saisonal. "Steinböcke oder Rentiere paaren sich bei uns im Winter, egal, wie warm es ist", so der Kurator. Das sei von der Natur so eingerichtet, weil dann Jungtiere zur richtigen Zeit auf die Welt kommen – dann nämlich, wenn das Gras fett und satt sei.

Die tropischen Tiere würden sich eher an der Tageszeitlänge als an den Temperaturen orientieren. "Solange die Tageszeitlänge noch nicht so ist, wie sie für die Fortpflanzung sein sollte, tun die auch nichts", erklärt der Zoo-Kurator. Auf die ein oder andere Nachzucht dürfen sich die Besucher auch in diesem Jahr freuen.

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