"Wasser marsch" heißt es am Kraftwerk Brombachsee, wo Tausende Liter Wasser täglich durch die Schleuse schießen. An diesem Tag sind es gut sieben Kubikmeter pro Sekunde, die allein aus dem Brombachsee abgeleitet werden, um gegen die um sich greifende Trockenheit in Nordbayern anzukämpfen. Bisher war der Rothsee Wasserlieferant Nummer Eins, doch dort werden die Reserven langsam knapp, sagt Helga Pfitzinger-Schiele vom Wasserwirtschaftsamt Ansbach.
Brombachsee als Wasser-Spender
Zwar werde noch Wasser vom Rothsee abgegeben, allerdings nur noch verhältnismäßig wenig. Stattdessen liegt nun der Fokus auf dem Brombachsee, wo die Wasserabgabe Schritt für Schritt gesteigert werden soll. Im Laufe des Tages wird der Wert bereits auf gut neun Kubikmeter pro Sekunde erhöht. Ein großer Swimmingpool wäre damit innerhalb weniger Sekunden gefüllt.
Wasser-Überleitung läuft auf Hochtouren
Die Überleitung des Wassers in die Flüsse Nordbayerns läuft bereits seit Wochen auf Hochtouren. Viel Hitze und wenig Niederschlag machen das notwendig, damit Tier- und Pflanzenwelt in den fränkischen Flusslandschaften weiterhin gute Verhältnisse vorfinden. Für die kommenden Wochen sehen sich Helga Pfitzinger-Schiele und ihr Team vom Wasserwirtschaftsamt Ansbach gut gewappnet. "Wir haben im Frühjahr den Brombachsee gut mit Hochwasser füllen können und kriegen zusätzlich von der Kanalüberleitung Wasser. Das System ist so aufgebaut, dass wir auch in Trockenzeiten gut gerüstet sind."
Wasserspiegel am Brombachsee sinkt kontinuierlich
Dennoch sieht es am Brombachsee bereits ein wenig anders aus als noch vor wenigen Tagen. Durch die Ableitung sinkt der Wasserspiegel kontinuierlich. So treten am Ufer bereits jetzt weiße Steine und kleine Felsen zutage, die vergangene Woche noch unter Wasser lagen. Und so geht es erstmal weiter, sagt Helga-Pfitzinger Schiele. "Am Brombachsee kann man grob sagen: Ein Kubikmeter pro Sekunde Ableitung ist ein Zentimeter pro Tag Wasserspiegel-Absenkung. Also wenn wir jetzt die sieben Kubikmeter haben, dann haben wir sieben Zentimeter pro Tag Wasserspiegel-Absenkung."
Entwarnung für Badegäste
In den kommenden Tagen soll sogar noch mehr Wasser aus dem Brombachsee abgeleitet werden. Bis zu zehn Zentimeter pro Tag könnte der Wasserspiegel dann absinken. Dennoch sind genügend Reserven vorhanden, bevor es hier wirklich knapp zu werden droht. Für Schifffahrt, Wassersportler und alles weitere gibt Helga Pfitzinger-Schiele zunächst Entwarnung. "Badegäste müssen sich keine Sorgen machen. Am Brombachsee wie am Rothsee sind die Strände so aufgesandet, (...) dass überall Sandstrände sind. Die Strände werden dann halt etwas breiter."
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