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Schleuser-Prozess Traunstein

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Traunstein: Schleuser aus Irak und Syrien müssen ins Gefängnis

Traunstein: Schleuser aus Irak und Syrien müssen ins Gefängnis

Am Landgericht Traunstein sind drei Schleuser zu Haftstrafen verurteilt worden. Die zwei Syrer und ein Iraker hatten Flüchtlinge und Migranten bandenmäßig über die Balkanroute nach Deutschland geschleust. Von Christine Haberlander

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Nach mehrtägiger Verhandlung muss ein 41-jährigen Iraker vier Jahre und vier Monaten ins Gefängnis. Der zweite Angeklagte, ein 30-jähriger Syrer, wurde zu zwei Jahren und vier Monaten Haft verurteilt. Der dritte Angeklagte, ein 41-jähriger Syrer hatte den Ermittlern den entscheidenden Tipp auf die beiden Schleuser gegeben und ausgepackt. Er kam mit einer zweijährigen Bewährungsstrafe davon.

Der verurteilte Iraker ist Oberhaupt eines jesidischen Clans. Er war vor Jahren selbst mit dem Flugzeug nach Deutschland geflohen. Er lebt mit seiner Großfamilie in Niedersachsen.

Schuld an ertrunkenen Flüchtlingen nicht nachweisbar

Das Gericht sah es als erwiesen an, dass er andere Flüchtlinge von der Türkei über Griechenland und die sogenannte Balkanroute für mindestens 1.000 Euro pro Person nach Deutschland geschleust hat. Dass er nach dem Kentern eines Bootes im Mittelmeer für den Tod von mindestens drei Kindern verantwortlich sein soll, konnte ihm das Landgericht Traunstein nicht nachweisen.

Bereits im August wurden in Traunstein zwei Schleuser zu vergleichsweise milden Haftstrafen verurteilt. Die Staatsanwaltschaft hatte dagegen Revision eingelegt.