Einer der beiden Störche, die seit rund einem Monat auf einem Kamin im Regensburger Stadtteil Stadtamhof nisten, ist tot. Das hat der stellvertretende Vorsitzende des Landesbunds für Vogelschutz (LBV) in Regensburg, Thom Aumer, am Mittwoch bestätigt.
Schwierige Bergung
Die Bergung des Vogels gestaltet sich schwierig. Da sich der Kamin auf dem Dach der Spitalbrauerei inmitten eines Gebäudekomplexes befindet, kommt die Berufsfeuerwehr nicht an den Vogel heran. Ob es sich um das Männchen oder das Weibchen des Storchenpaares handelt, könne man derzeit noch nicht sagen. Bei dem toten Storch sei schon vor drei Tagen eine Verletzung am Bein beobachtet worden. "Das Bein hing leblos an ihm runter. Der Storch wirkte leblos und schwach", erzählt Aumer.
Lebensgefährliche Beinverletzung
Da es sich bei Störchen um sogenannte "Schreitvögel" handelt, sind für sie laut Aumer Beinverletzungen lebensgefährlich. "Ein Storch geht durch die Wiese und scheucht mit seinen Beinen Tiere, wie zum Beispiel Mäuse, auf. Wenn er also nicht mehr gehen kann, findet er kein Futter und wird so immer schwächer."
Auch bestehe die Möglichkeit, dass das Tier gebissen wurde oder sich in einer Stromleitung verfangen haben könnte, vermutet Aumer. Dies könne man aber nur bei einer Bergung feststellen. Aumer hofft, dass eine Baumpflegefirma den Storch demnächst herunterholen kann. Andernfalls bestehe die Möglichkeit, dass eine Windböe den Storch vom Kamin fegt oder der verbleibende Storch das tote Tier aus dem Nest wirft, weil er es laut Aumer als "störend" empfindet.
Eier erfroren
Die Eier, die sich ebenfalls noch in dem Horst befinden, sind laut dem Vogelexperten mittlerweile aufgrund der kalten Temperaturen kaputt. "Da lag der tote, ausgekühlte Storch drauf. Bei den Minusgraden aktuell halten die nicht lange."
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