Nach einem scheinbaren Wolf-Angriff und dem Tod von 18 Damwild-Tieren laufen die Untersuchungen auf Hochtouren. Experten vom Landesamt für Umwelt haben Spuren gesichert, sie werden nun im Labor analysiert. Es wird noch einige Tage dauern, bis dahingehend Gewissheit herrscht.
In den Augen des Bayerischen Bauernverbands (BBV) steht indes fest, dass man den Lebensraum des Wolfes eindämmen müsse.
Bauernverband plädiert für finanzielle Hilfen für Landwirte
Im Gespräch mit dem Bayerischen Rundfunk machte sich Harald Köppel vom BBV in Bayreuth für eine Wolfs-Regulierung stark. "Man kann das ähnlich machen wie beim Rotwild. Diese Tiere haben feste Zonen, in denen sie sich herumtreiben können. Wenn das Rotwild den Kopf raustreckt, ist es vorbei. Und theoretisch muss man sowas beim Wolf halt auch einführen."
Köppel kritisierte auch die Förderungen bei Schutzmaßnahmen. Zwar werde das Aufstellen von Schutzzäunen unterstützt – dessen Pflege und Erhaltung allerdings nicht. "Das ist alles Arbeit, die keiner sieht und die auch keiner bezahlt", so Köppel weiter. Die Landwirte in der Gegend seien nach dem inzwischen zweiten Vorfall binnen kurzer Zeit verunsichert und "verzweifelt".
Wildgehege-Vorfälle in Betzenstein: Spuren deuten auf Wolf hin
Erst vor vier Tagen waren in einem anderen Wildgehege bei Betzenstein drei Rothirsche und vier Wildschafe tot aufgefunden worden. Dort wiesen die Spuren auf einen Angriff durch einen Wolf hin. Auch hier steht das Ergebnis der genetischen Untersuchung noch nicht fest. Experten vermuten, dass Wölfe aus dem Veldensteiner Forst in das Gehege eindrangen. Dort ist das bislang einzige Wolfsrudel mit Nachwuchs in Bayern nachgewiesen worden.
Bildrechte: BR/Ursula Schmidt
Der Bauernverband will nach dem zweiten Vorfall auf einem Wildtiergehege in Betzenstein den Lebensraum des Wolfes eingrenzen.
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