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Dieter Janecek, B.90/Grüne

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"Toll Collect" lotst Lkw trotz Transit-Verbot auf Mittleren Ring

Ein Fehler im Routenplaner von Toll Collect sorgt für Feinstaub in München. Die Firma, die im Auftrag der Bundesregierung für die Lkw-Maut zuständig ist, empfiehlt eine Strecke über den Mittleren Ring für den Durchgangsverkehr. Das ist aber verboten.

Als Teil des Münchner Luftreinhalteplans gilt ein Transitverbot für LKW seit zehn Jahren. Der Münchner Bundestagsabgeordnete Dieter Janecek von den Grünen spricht von einem Skandal, dass ausgerechnet die Abkürzung über den Mittleren Ring im Süden der Großstadt, der besonders stark Stickstoff- und Feinstaub belastet sei, ausgewiesen werde. In einem offen Brief an "Toll Collect" fordert der Grünen-Politiker, diese Empfehlung herauszunehmen.

Fehler auch in Würzburg

Seine Grünen-Kollegin Manuela Rottmann hatte Janecek auf die Idee gebracht, mal nachzuschauen, was Toll Collect den als Streckenführung zwischen den Autobahnen im Osten und Süden von München empfiehlt. Denn auch in Würzburg wurde eine Abkürzung durch die Stadt empfohlen.

Problem wird behoben

"Toll Collect" hat bereits reagiert und räumt in einer schriftlichen Stellungnahme, die dem BR vorliegt, Fehler ein. Wegen der bald fälligen Maut auf Bundesstraßen sei das Programm umgestellt worden. Dabei habe der hauseigene Routenplaner auf Karten eines externen Dienstleisters zurückgegriffen. Der wiederum hatte das Fahrverbot nicht hinterlegt gehabt. Das Problem sei bekannt und werde zum 1. Juni behoben, so eine Sprecherin. Allerdings sei der Lkw-Fahrer immer für seine Strecke verantwortlich.