Im Mordprozess am Landgericht Ulm um den Messerangriff auf zwei Schulmädchen in Illerkirchberg ist heute die Anklageschrift verlesen worden. Darin hieß es, laut Staatsanwältin, dass ein Reisepass für eine Eheschließung in Äthiopien das Motiv des angeklagten Geflüchteten war: Der Mann wollte am 5. Dezember mit dem Messer beim Landratsamt die Ausweispapiere erzwingen, als ihm die beiden Mädchen beim Verlassen des Hauses zufällig über den Weg liefen. Er ging laut Anklage davon aus, dass die Schülerinnen das Messer bei ihm gesehen hatten und stach deshalb zu.
Mädchen stirbt im Krankenhaus
Die 14 Jahre alte Schülerin starb an ihren Verletzungen im Krankenhaus, ihre 13 Jahre alte Freundin überlebte schwer verletzt. Laut Staatsanwaltschaft wollte der Asylbewerber aus Eritrea mit der Tat verhindern, dass die Kinder die Polizei verständigten und seinen Plan durchkreuzten: "Tatsächlich bemerkten die Mädchen das Messer bei ihm nicht", sagte die Staatsanwältin.
Urteil könnte im Juli fallen
Der Angeklagte hat am nächsten Prozesstag, den 13. Juni, die Möglichkeit, sich zu den Vorwürfen zu äußern. Für den Prozess sind insgesamt fünf Verhandlungstage angesetzt. Die Sicherheitsvorkehrungen sind laut einer Gerichtssprecherin für das Verfahren erhöht worden. Ein Urteil könnte am 4. Juli fallen. Angeklagt ist der 27-Jährige aus Eritrea wegen Mordes und versuchten Mordes mit gefährlicher Körperverletzung. Der Mann wurde kurz nach der Tat in der Gemeinde im Alb-Donau-Kreis festgenommen.
Mit Informationen von dpa.
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