Flaschen mit Mineralwasser laufen durch eine Abfüllanlage (Archivbild)
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Flaschen mit Mineralwasser laufen durch eine Abfüllanlage (Archivbild)

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Tochterfirma verkauft: Mineralwasser-Abfüller über Zukunftspläne

Der Mineralwasser-Abfüller Bad Brückenauer hat eine Tochterfirma an Edeka verkauft. Solche Übernahmen durch große Handelsunternehmer gibt es immer wieder. Der Verband der Mineralwasser-Abfüller sieht darin jedoch keine Bedrohung für die Branche.

30.000 Glasflaschen und 18.000 Plastikflaschen: So viel Mineralwasser wird nach Angaben von Edeka bei der Siegsdorfer Petrusquelle im Chiemgau pro Stunde abgefüllt. Die Geschäfte sollen am 1. April 2023 an die Sonnländer Getränke GmbH übergehen, eine Tochter-Firma von Edeka. Denn an dieses Unternehmen hat der Mineralwasser-Abfüller Bad Brückenauer seine Beteiligung veräußert. Den Verkaufspreis nennt Bad Brückenauer nicht. Für das Gesamtunternehmen mit Sitz im Landkreis Bad Kissingen soll das aber keine weitreichenden Konsequenzen haben.

Bad Brückenauer: Verkauf der gesamten Firma keine Option

Der unterfränkische Mineralwasser-Abfüller denkt im Augenblick nicht an einen Verkauf des Gesamtunternehmens. "Die Gesellschaft wird an ihrer Markenstrategie mit dem Vertrieb hochwertiger Mineralbrunnengetränke unverändert festhalten und damit ihre Marktposition konsequent ausbauen", heißt es in einer Antwort des Unternehmens nach Anfrage von BR24.

Bad Brückenauer ist eine Aktiengesellschaft. Ihre Aktien werden jedoch seit vergangenem Jahr nicht mehr an der Börse gehandelt. Das Unternehmen füllt Wasser aus fünf Brunnen des Freistaats Bayern ab. An seinen Standorten in Bad Brückenau und Oberleichtersbach werden 90 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Die Anfänge des Brunnens reichen nach Angaben des Unternehmens bis in die Zeit um 1750 zurück.

In Bayern überwiegend kleinere Mineralwasser-Abfüller

Laut dem Verband Deutscher Mineralbrunnen mit Sitz in Bonn gibt es bayernweit knapp 40 Unternehmen, die Mineralwasser abfüllen. Bundesweit sind 158 Mineralwasser-Abfüller in dem Verband Mitglied. In Bayern sei die Mineralbrunnen-Branche überwiegend von kleinen und mittleren familiengeführten Brunnenbetrieben geprägt, heißt es von Jürgen Reichle auf Anfrage von BR24. Er ist Geschäftsführer des Verbands Deutscher Mineralbrunnen.

Einstieg von Edeka oder Aldi Zeichen des zunehmenden Wettbewerbs

Die Vertriebsstrategie der Mineralbrunnen sei regional ausgerichtet. Der Einstieg von Handelsunternehmen wie Edeka oder Aldi ist laut Reichle ein Ausdruck des zunehmenden Wettbewerbs, aber: "Oftmals waren die übernommenen Brunnen schon vorher im Bereich der Herstellung von Handelsmarken tätig", so Reichle. Eine Bedrohung für die Branche sehe er deshalb nicht.

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