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Laufstall für die Ferkelaufzucht

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Tierwohlpreis für Ferkelzüchter

Sauwohl - so sollen sich die Ferkel fühlen, die auf dem Hof von Michael und Adelheid Zinner zur Welt kommen. Deswegen haben sie vor zehn Jahren auf Bio umgestellt. Was sich gelohnt hat für die Zinners und die Schweine: Sie bekommen den Tierwohlpreis.

Über dieses Thema berichtet: Unser Land am .

Ein stattliches Preisgeld bekommen die Zinners aus Schönau im Landkreis Eichstätt vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium für die vorbildliche Haltung der Tiere. Den Schweinen stehen nicht nur abgetrennte, beheizte Abteile zur Verfügung, von denen sie jederzeit ins Freie gelangen können. Das ganz Besondere an den Stallungen für die Zuchtsauen und ihre neugeborenen Ferkel ist der Auslauf nach innen. Der ist mit einem verglasten First überdacht, damit viel Tageslicht hereinfällt. Netze an den Toren schützen zugleich vor Zugluft. Im Auslauf wird auch gefüttert - wohin die Schweine danach gehen, das bleibt ihnen überlassen.

"Wenn es jetzt natürlich schön ist im Sommer, dann sind sie lieber draußen, im Winter wenn's kalt ist sind die Tiere, wie wir auch, lieber im warmen Innenbereich." Heidi ZInner, Landwirtin

Auf Bio umgestellt haben die Zinners schon 2007. Damals waren die Schweinepreise so niedrig, dass sie vor der Wahl standen: Den Betrieb vergrößern, um weiter mithalten zu können, oder eine ganz andere, neue Richtung einschlagen. Sie entschieden sich für einen Neustart, bauten den Tierbestand ab. Von 200 Mutterschweinen auf 120; dazu kamen gleich drei Neubauten: zwei Abferkelställe und der Innenlaufstall.

Ausreichend Platz

Anders als bei konventioneller Aufzucht haben die Ferkel viel Platz: 600 Quadratmeter für 600 Ferkel. Konventionell werden auf der selben Fläche etwa 1700 Ferkel untergebracht! Stroh zum Kauen und zum Wühlen ist selbstverständlich. Sind die Schweine 13 Wochen alt, werden sie an zwei Bio-Mastbetriebe weiterverkauft.

Bioschweine - ein Nischenprodukt

Was die preisgekrönten Zinners machen, ist freilich eine Besonderheit. Denn wer hierzulande Schweinefleisch kauft, der greift meist auf billigere konventionelle Ware zurück. Gerade mal 0,5 Prozent der Schweinefleischproduktion in Deutschland kommt von Biobetrieben, oder anders ausgedrückt: Von 200 deutschen Schweinen ist nur eines ein Bio-Schwein.

Genug ist nicht genug

Auch wenn die Züchter aus Schönau schon viel fürs Tierwohl erreicht haben - auf den Lorbeeren ausruhen wollen sie sich nicht. Sie tüfteln bereits an weiteren Verbesserungen. Denn so behaglich die Einstreu mit Stroh für die Tiere ist, so bringt sie doch viel Feinstaub mit sich. Ein spezielles Lüftungssystem, so Heidi Zinner, könnte da vielleicht Abhilfe schaffen. Zum Nutzen von Mensch und Tier.