Schon seit Januar hatte Steffi immer weiter an Gewicht verloren und immer weniger gefressen, teilt der Tierpark mit. Wenn die anderen Tiere nach draußen gingen, blieb sie im Elefantenhaus. Sie legte sich trotz Erschöpfung aber kaum noch hin, weil ihr das Aufstehen große Mühe machte. Der Tierpark hatte noch mit einer Intensiv-Behandlung versucht, Steffi zu retten - vergeblich.
Stattliches Alter
Steffi habe mit 52 Jahren ein äußerst stattliches Alter für einen Elefanten erreicht, sagte Tierpark-Direktor Rasem Baban. Doch nun habe sie gezeigt, "dass sie nicht mehr konnte und nicht mehr wollte":
"Daraufhin haben wir eine Ethikkommission zusammengerufen, die aus allen Elefantenpflegern, der Bereichsleitung, den Tierärztinnen und der zoologischen Leitung des Tierparks bestand und die einstimmig beschlossen hat, die altersschwache Elefantenkuh zu erlösen." Tierpark-Direktor Rasem Baban
Stille Abschiedszeremonie
Nach Steffis Tod verabschiedeten sich die anderen Herdenmitglieder von Steffi. Sie bildeten einen Kreis und berührten Steffis toten Körper immer wieder mit ihren Rüsseln.
"Es war beeindruckend zu beobachten, wie mucksmäuschenstill es im Elefantenhaus war, als sich die übrigen Elefanten von Steffi verabschiedet haben." Tierpark-Direktor Rasem Baban
Steffi lebte seit 1968 im Tierpark Hellabrunn. Weil sie von Geburt an eine Rüssellähmung hatte, hatte sich sich einige ungewöhnliche Bewegungsabläufe antrainiert, die sehr eigen für sie waren und ihre Behinderung nahezu ausglichen.
Ihr Körper soll nun in der Pathologie der Tierärztlichen Fakultät der LMU untersucht werden.