Tiergarten Nürnberg: Mutter Lotte und das Takin-Weibchen Lagertha
Bildrechte: Luisa Rauenbusch / Tiergarten Nürnberg

Tiergarten Nürnberg: Gemeinsam mit Mutter Lotte hat das junge Takin-Weibchen Lagertha das erste Mal die Außenanlage erkundet.

    Tiergarten Nürnberg freut sich über Takine-Nachwuchs

    Sie haben stämmige Beine, dichtes braunes Fell und sind bestens für Minusgrade gewappnet: die Takine, aus der Gattung der Ziegenartigen. Der Tiergarten Nürnberg freut sich über Nachwuchs bei den Mishmi-Takinen, die als gefährdet gelten.

    Der Tiergarten Nürnberg hat Nachwuchs bei den Mishmi-Takinen bekommen, teilt die Stadt Nürnberg am Mittwoch mit. Das Weibchen namens Lagertha, wurde am 4. Dezember geboren und hat nun zum ersten Mal gemeinsam mit seiner Mutter Lotte die Außenanlage erkundet. Das Huftier ist eine Ziegenart aus dem Himalaya mit dichtem Fell und massiven Hörnern. Es wird auch "Gnuziege" oder "Rindergämse" genannt. Bei den Mishmi-Takinen im Tiergarten gab es zuletzt 2018 Nachwuchs.

    Takine-Zucht kann fortgesetzt werden

    Vater des nun neugeborenen Weibchens ist Hugo, der im Februar dieses Jahres im Rahmen des Europäischen Zuchtprogramms EEP aus dem tschechischen Zoo Brno nach Nürnberg gekommen ist. Er habe sich, so die zuständige Tierpflegerin Alexandra Hoffmann, schnell im Tiergarten eingelebt und sich von Beginn an gut mit den Weibchen verstanden. "Dass wir uns noch in diesem Jahr über Nachwuchs freuen können, ist ein großer Erfolg. So können wir die Zucht der Takine im Tiergarten nach vier Jahren wieder fortsetzen", so die stellvertretende Revierleiterin. Im Tiergarten Nürnberg sind seit dem Jahr 1999 insgesamt 35 Jungtiere dieser Tierart herangewachsen.

    • Zu Artikel: WWF-Studie – Drastisch sinkende Tierbestände weltweit

    Wichtiger Beitrag zur Erhaltung der Art

    In Europa und in den USA war der Zoobestand 1974 bis auf zwei Tiere zurückgegangen. Das hat sich mittlerweile zum Besseren gewandelt, auch dank der Zucht im Nürnberger Tiergarten. "Bei den Takinen konnte aus wenigen Gründertieren innerhalb von nicht mal 50 Jahren ein Bestand von mehr als 120 Tieren aufgebaut werden", so Diana Koch, Kuratorin im Tiergarten Nürnberg. Dieser Erfolg zeige, "welches Potenzial Zoos beim Aufbau von Populationen haben und welch wichtigen Beitrag sie zum Erhalt von gefährdeten Tierarten leisten", so Koch weiter.

    Gut gefettet durchs kalte Hochgebirge

    Mishmi-Takine leben in freier Wildbahn in entlegenen Regionen des Himalaya-Gebirges auf bis zu 4.500 Metern Höhe. Ihr dichtes, zottiges Fell ist mit einem öligen Hautfett getränkt und schützt vor dem feuchtkalten Klima des Hochgebirges. Mit ihren stämmigen Beinen und den breiten Hufen sind sie außerdem sehr trittsicher.

    Die Weltnaturschutzunion (IUCN) stuft die Art derzeit als "gefährdet" ein, die Bestände nehmen weiter ab. Hauptursachen für den Rückgang sind Wilderei sowie die zunehmende Abholzung und die damit einhergehende Zerstörung des Lebensraums.

    Bildrechte: Luisa Rauenbusch / Tiergarten Nürnberg

    Mit Mama Lotte auf erster Exkursion: die kleine Takine-Dame Lagertha im Nürnberger Tiergarten

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