Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen: Kerzen im Gras.
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Kerzen als Zeichen der Trauer an der Unglückstelle in Burgrain.

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Ticker: Zeitungsbericht – Fahrtenbuch soll Lokführer entlasten

Das Fahrtenbuch vom Tag des Bahnunglücks von Burgrain soll den Lokführer entlasten. Das berichtet die Bild-Zeitung, der das Dokument vorliegt. Zum Gedenken an die Opfer findet am Samstag ein Gedenkgottesdienst statt. Die wichtigsten News im Ticker.

Die wichtigsten News zum Zugunglück im Überblick

  • Fahrtenbuch soll laut Zeitungsbericht Lokführer entlasten (13.47 Uhr)
  • Notfallseelsorger im Einsatz, Details zum Trauergottesdienst (10.45 Uhr)
  • Trauerbeflaggung der staatlichen Dienstgebäude am Samstag (10.44 Uhr)
  • Experte mahnt System mehrfacher Sicherungsmaßnahmen an (05.00 Uhr)
  • Zum Artikel "Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen: Was bisher bekannt ist"

17.40 Uhr: Zugunglück: Bahn bereitet Bergung von Lok vor

Nach dem tödlichen Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen hat die Deutsche Bahn mit vorbereitenden Arbeiten zur Bergung der Lok und eines letzten Waggons von der Unfallstelle begonnen. Von nördlicher Richtung kommend könne nun in Abstimmung mit der ermittelnden Behörde an den Gleisen gearbeitet werden, sagte ein Bahnsprecher am Donnerstagabend.

"Damit ein Schienenkran den Wagen und die Lok erreichen kann, um sie schließlich anzuheben, wird zunächst der Gleisabschnitt davor instandgesetzt", sagte der Sprecher. Allein diese Maßnahmen vor der Bergung des Waggons und der Lok dürften einige Tage in Anspruch nehmen. "Der zeitliche Ablauf von Gleisarbeiten und Bergung hängt auch von den weiteren Ermittlungen ab."

Wann auf der Strecke wieder Züge fahren können, ist offen.

13.47 Uhr: Fahrtenbuch soll laut Zeitungsbericht Lokführer entlasten

Das Fahrtenbuch vom Tag des Bahnunglücks von Burgrain soll den Lokführer entlasten. Das berichtet die Bild-Zeitung, der das Dokument vorliegt. Demnach habe es auf der Strecke zwischen Garmisch-Partenkirchen und Farchant keine Tempo-Beschränkungen gegeben. Im Fahrtenbuch sei vermerkt, dass der Zug an der Unfallstelle mit den erlaubten 100 km/h unterwegs war.

Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd sagte dem Bayerischen Rundfunk, dass schon bei den ersten Ermittlungen klargeworden sei, dass der Zug nicht zu schnell unterwegs war.

Seit Dienstag ermittelt die Staatsanwaltschaft München II gegen drei Bahn-Mitarbeiter wegen des Anfangsverdachts auf fahrlässige Tötung. Laut Bild richten sich die Ermittlungen gegen den Streckenverantwortlichen, den Lokführer und den Fahrdienstleiter. Diese Angaben hat die Staatsanwaltschaft München II nicht bestätigt.

10.45 Uhr: Notfallseelsorger im Einsatz, Details zum Trauergottesdienst

Nach dem Zugunglück in Burgrain bei Garmisch-Partenkirchen sind am vergangenen Freitag auch 15 ehrenamtliche Einsatzkräfte des Kriseninterventionsdienstes (KID) Garmisch und einige Notfallseelsorger vor Ort gewesen. Ihre Aufgabe sei es gewesen, den erstversorgten Betroffenen zur Seite zu stehen, sagte Timo Grünbacher, Leiter und Koordinator der Notfallseelsorge im Erzbistum München und Freising, am Donnerstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA).

Der Notfallseelsorger sagte, dass bei Betroffenen eines solchen Unglücks unter Umständen auch im Nachhinein noch Ängste auftreten könnten, etwa wieder einen Zug zu besteigen. Deshalb könne es hilfreich sein, sich psychologische Hilfe bei Experten der Psychosozialen Dienste zu holen; die Telefonseelsorge könne dafür eine erste Anlaufstelle sein.

Grünbacher ist derzeit auch mit den Vorbereitungen für den am Samstag angesetzten Trauergottesdienst in Garmisch-Partenkirchen beschäftigt, dem der Münchner katholische Kardinal Reinhard Marx und der evangelische Regionalbischof Christian Kopp vorstehen werden. Geplant ist dabei auch eine Begegnung der beiden mit Betroffenen. Neben Hinterbliebenen sind zudem Überlebende, weitere Angehörigen sowie Rettungs- und Hilfskräfte zum Gottesdienst eingeladen.

10.44 Uhr: Trauerbeflaggung der staatlichen Dienstgebäude am Samstag

Zum Gedenken der Opfer des Zugunglücks nahe Garmisch-Partenkirchen findet am Samstag (11.6.) im Ort ein Gedenkgottesdienst statt. Aus diesem Anlass hat der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) die Trauerbeflaggung aller staatlichen Dienstgebäude in Bayern angeordnet, teilte ein Sprecher der Regierung von Mittelfranken in Ansbach mit. Ebenso werden die Gemeinden, Landkreise und Bezirke sowie die übrigen Körperschaften, Anstalten und Stiftungen des öffentlichen Rechts gebeten, dies auch zu tun.

05.00 Uhr: Experte mahnt System mehrfacher Sicherungsmaßnahmen an

Thomas Strang, Experte für Kommunikation und Navigation am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), hat nach dem Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen angemahnt, zuerst nach der Ursache und dann erst nach den Verantwortlichen zu suchen. Er sieht grundsätzlich einen Fehler im System. "In anderen Ländern ist nicht so wichtig, wer war schuld - sondern was ist passiert und wie können wir das systematisch das nächste Mal verhindern?", sagte Strang der Deutschen Presse-Agentur.

"Natürlich hat bei solchen Unglücken meist irgendein Mensch dazu beitragen, indem er irgendetwas übersehen hat." Der Fehler eines Einzelnen dürfe aber gerade nicht zu einem Unfall führen. Es sei ein System mehrfacher Sicherungsmaßnahmen nötig. "Wir brauchen Redundanzen, die verhindern, dass ein Fehler zum Unfall führt." Jedes Fahrrad oder jeder E-Scooter habe zwei unabhängige Bremssysteme.

Zwar solle EU-weit das Sicherheitssystem ETCS eingeführt werden, mit dem zum Beispiel auch das Einhalten der Geschwindigkeit an Langsamfahrstellen überwacht werde. "Das ist eine gute Sache - aber es dauert noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte, bis es kommt. Es braucht schnellere Lösungen - und mehr als ein Lösung. Sonst sind wir bei dem E-Scooter mit einer Bremse."

Dass an den Schienen der DB Netz Sanierungsbedarf bestehe, zeigten diverse Langsamfahrstrecken. "Die Anzahl der Langsamfahrstellen ist ein direkter Indikator für den Zustand unseres Netzes." Es fehle allerdings - so Strangs Einschätzung - an qualifizierten Fachkräften, die entsprechende Arbeiten konzipierten. Zudem sei das Streckennetz so stark ausgelastet, dass jede Baustelle den Betrieb stark behindere.

Donnerstag, 9. Juni 2022

17.00 Uhr: B2 auch Richtung Norden wieder freigegeben

Die Bundesstraße 2 wurde nun auch wieder in Richtung Norden freigegeben. Sie war für die Bergungs- und Aufräumarbeiten seit dem Zugunglück vom Freitag gesperrt gewesen.

13.40 Uhr: B2 Richtung Süden wieder frei befahrbar

Um 13.00 Uhr kam die Information der Polizei, dass die Bundesstraße 2 in südlicher Richtung durch den Farchanter Tunnel wieder offen ist. Im weiteren Verlauf des Nachmittags wird die Öffnung in nördlicher Richtung erwartet. Etwa auf einer Länge von 30 Metern mussten die Leitplanken, die die beiden Fahrbahnen trennen, erneuert werden. Sie waren für die Bergungsarbeiten von drei verunglückten Eisenbahnwaggons der Regionalbahn am letzten Freitag entfernt oder demoliert worden.

An der Unglücksstelle des Zugunglücks im Garmisch-Partenkirchener Ortsteil Burgrain ist es heute ruhig. Die Polizei bewacht nach wie vor rund um die Uhr die verbliebene Lok und einen Waggon auf den demolierten Schienen. Die Staatsanwaltschaft München sucht weiter nach Spuren für das Unglück. Die Information, dass auf der Bahnstrecke zwischen Farchant und Garmisch-Partenkirchen Bauarbeiten geplant waren, führt dabei wahrscheinlich nicht auf die richtige Spur. Die Gleis-Arbeiten in der Nacht vom 1. auf den 2. Juli waren lediglich für 5 Stunden geplant. Dass es sich hier um einen größeren Schaden am Gleisbett handelt, dürfte ausgeschlossen sein. Anwohner sagten dem BR, dass Züge direkt neben der Unglücksstelle schon seit Längerem mit geringerer Geschwindigkeit führen.

Die Wrackteile der verunglückten Waggons lagern weiter auf dem Ladeplatz eines Fuhrunternehmens unweit der Unglücksstelle und werden von der Polizei bewacht. Eines der Fahrgestelle hat nach BR-Informationen zwei beschädigte Bremsscheiben. Ob das den Fahndern neue Erkenntnisse zur Unglücksursache gibt, bleibt abzuwarten.

Mittwoch, 8. Juni 2022

Aufräumarbeiten an der Unglücksstelle (Aufnahme vom Pfingstmontag).
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Aufräumarbeiten an der Unglücksstelle (Aufnahme vom Pfingstmontag).

11.39 Uhr: Ermittlungen gegen drei Bahnmitarbeiter wegen fahrlässiger Tötung

Die Staatsanwaltschaft München II hat nach dem Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen ein Ermittlungsverfahren gegen drei Personen wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung eingeleitet. Bei den Beschuldigten handele es sich um Mitarbeiter der Deutschen Bahn, teilte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft München II am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

10.01 Uhr: Sperre auf der A95 zwischen Sindelsdorf und Eschenlohe wieder aufgehoben

Nach dem Zugunglück vom vergangenen Freitag war die A95 München Richtung Garmisch-Partenkirchen zwischen Sindelsdorf und Eschenlohe tagelang gesperrt. Ab sofort ist die Sperre auf der A95 wieder aufgehoben und die Autobahn wieder offen. Nach wie vor gesperrt bleibt der Tunnel Farchant auf der B2. Deshalb wird für den Fernverkehr nach Österreich empfohlen, ab Peiting die B17 zu nutzen über Kurzenried, Steingaden, Halblech, Schwangau, B 16 und Füssen. Reisende Richtung Weilheim sollen ab Garmisch-Partenkirchen über die B2 fahren, Kaltenbrunn, Klais, B11, Krün, Wallgau, Walchensee und Kochel. Die Zufahrt zu den Passionsspielen in Oberammergau ist aus allen Richtungen möglich.

08.48 Uhr: Landrat Speer: "Es muss jetzt alles sehr sorgfältig aufgearbeitet werden"

Der Landrat des Landkreises Garmisch-Partenkirchen, Anton Speer, hat die gute Zusammenarbeit der Rettungskräfte nach dem Zugunglück in Burgrain gelobt. "Innerhalb einer Stunde war der Rettungseinsatz beendet. Im Klinikum Garmisch-Partenkirchen sind Etliche notoperiert worden, alle sind außer Lebensgefahr. Aber leider haben wir die Toten zu beklagen und da gilt unser Mitgefühl natürlich allen Angehörigen", sagte Speer im Interview mit dem BR.

Es sei wichtig, dass den Betroffenen schnelle Hilfe in Form von Krisenintervention angeboten werde, betonte der Landrat. "Das gilt für die Angehörigen, dass die gut betreut werden und auch für die Rettungskräfte, die teilweise zwei Tage durchgearbeitet haben." Die Suche nach der Unglücksursache dauert nach Angaben des Freie-Wähler-Politikers noch an. "Da arbeitet man mit Hochdruck nach wie vor." Und weiter: "Der Gedanke an dieses Unglück wird uns sehr lange noch beschäftigen. Es steht jetzt der G7-Gipfel bevor, also die Arbeit geht weiter. Aber natürlich muss das sorgfältig alles aufgearbeitet werden."

Speer erwartet für die aktuelle Ferienreisezeit trotz gesperrter Bahnstrecke und Straßen kein Verkehrschaos. Er verwies auf weiträumige Umfahrungen, die ausgeschildert wurden. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit seien sehr wichtig, "damit die Urlaubsreisenden oder auch die einheimische Bevölkerung genau weiß, was für Ausweichstrecken möglich sind."

05.20 Uhr: Lok und ein Waggon noch auf dem Bahndamm

Der letzte umgestürzte Waggon nach dem Zugunglück ist gestern von Kränen geborgen und für den Abtransport zerlegt worden. Am Montagabend standen nur noch die Lok und zumindest ein Waggon auf dem Bahndamm. Die Straßenkräne waren weg, das Technische Hilfswerk war abgerückt, Kehrmaschinen säuberten die Bundesstraße. Allerdings waren die Leitplanken und die Höhenkontrolle vor der Tunneleinfahrt Farchant noch nicht wieder montiert. Wann die Bahnstrecke wieder freigegeben wird, ist derzeit völlig offen. Hier stehen die Ermittlungsarbeiten im Vordergrund, danach kann mit der Instandsetzung begonnen werden.

Dienstag, 7. Juni 2022

19.50 Uhr: Trauerfeier in Garmisch-Partenkirchen

"Ich stehe vor dir mit leeren Händen, Herr": Dieses Lied haben die Pfarrer für die Trauerfeier in Garmisch-Partenkirchen ausgewählt, berichtet BR-Korrespondent Andreas Herz. Es sei dasselbe Lied, das beim Germanwings-Absturz gespielt wurde. Mehr als 200 Menschen trauerten am Abend um die fünf Todesopfer.

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Gedenkfeier in Garmisch-Partenkirchen nach dem Zugunglück.

17.50 Uhr: Bahn plante an Unglücksstelle laut Bericht zeitnah Arbeiten

Die Deutsche Bahn plante einem Zeitungsbericht der "Welt" zufolge zeitnahe Sanierungsarbeiten an dem Streckenabschnitt bei Garmisch-Partenkirchen, auf dem es zu dem Zugunglück kam. Für den 25. Juni und damit gut drei Wochen nach dem Unglück sei etwa eine "Gleislageberichtigung" zwischen Oberau und Farchant geplant gewesen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf eine Liste der DB Netz AG mit anstehenden Baumaßnahmen.

Dem Bericht zufolge wollte die Deutsche Bahn mit Blick auf die laufenden Ermittlungen keine Angaben zu den geplanten Arbeiten und einem möglichen Zusammenhang mit dem Unfall machen.

17.45 Uhr: Unter Opfern auch eine Frau aus Hessen

Fünf Menschen sind bei dem Zugunglück ums Leben gekommen – nach Informationen des Hessischen Rundfunks ist darunter auch eine Hessin. Das habe das hessische Innenministerium auf Anfrage bestätigt.

16.22 Uhr: Herrmann: Zwei Flüchtlinge aus der Ukraine unter Opfern

Unter den vier beim Zugunfall in Burgrain getöteten Frauen sind zwei Flüchtlinge aus der Ukraine, die mit ihren Kindern Zuflucht in der Region gefunden hatten. Das fünfte Todesopfer sei ein 14-jähriger Junge, der aus der Region stamme. Das sagte Innenminister Joachim Herrmann (CSU) dem BR. Eine Person der im Krankenhaus versorgten Verletzten schwebe noch in Lebensgefahr. "Da sind wir etwas besorgt. Die anderen sind über dem Berg, müssen aber noch im Krankenhaus bleiben", so Herrmann.

Laut Herrmann liegen bisher noch keine Erkenntnisse zur eindeutigen Unfallursache vor. Es werde "auf jeden Fall mit dem Schwerpunkt in Richtung technische Defekte gesucht", so Herrmann: "Ein unmittelbarer Fehler des Fahrpersonals ist im Moment nicht ersichtlich. Aber es wird immer noch in alle Richtungen ermittelt."

Zu den vor allem in sozialen Netzwerken kursierenden Gerüchten, es könne sich um einen Anschlag im Zuge des bevorstehenden G7-Gipfels in Elmau gehandelt habe, sagte der Minister: "Nach meinen Informationen sagen die bisherigen Erkenntnisse nichts in diese Richtung aus. Wir können auch noch nichts hundertprozentig ausschließen. Aber alles, was bisher untersucht worden ist, deutet nicht in diese Richtung." Der Unfall in Burgrain habe keine Auswirkungen auf die Organisation des Gipfels, versicherte der Minister. So spiele die Bahn bei der Anreise zum Gipfel keine Rolle. Zudem werde die Bahnstrecke zwischen Garmisch und Mittenwald während des Gipfels ohnehin gesperrt.

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann hat am Pfingstmontag weitere Details zur Identität der Opfer des Zugunglücks bekanntgegeben.
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Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann hat am Pfingstmontag weitere Details zur Identität der Opfer des Zugunglücks bekanntgegeben.

15.55 Uhr: THW beendet Einsatz

Die Kräne am Unglücksort in Burgrain werden abgebaut, berichtet BR-Korrespondentin Monika Haugg. Das THW hat seinen Einsatz beendet. Seit Freitag waren 500 ehrenamtliche Helfer und Helferinnen im Einsatz, so der THW-Sprecher Frank Simon. Alles sei gut gegangen und niemand sei verletzt worden. Alle drei im Gleisbett umgekippten Waggons wurden vom Technischen Hilfswerk aus dem Gleisbett auf die Bundesstraße 2 gehoben und abtransportiert. Die noch auf den Gleisen befindlichen Zugteile werden über die Gleise geborgen.

12.25 Uhr: Identitäten der Opfer noch nicht bestätigt

Nach dem Zugunglück mit fünf Toten teilt die Polizei heute keine weiteren Informationen zur Identität der Opfer mit. "Im Moment laufen noch Maßnahmen zur Identifizierung", sagte Polizeisprecher Martin Emig dem BR. Die Ermittlungen zur Unfallursache laufen. Die Beamten der "Soko Zug" werden vom Eisenbahnbundesamt und der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung unterstützt. Des Weiteren hat die Staatsanwaltschaft unabhängig davon einen externen Gutachter zur Erstellung eines unfallanalytischen Gutachtens beauftragt.

Im Moment würden die Fahrgestelle gesichert und genauer untersucht, sagte Emig. Hinweise auf einen Anschlag liegen der Polizei im Moment nicht vor. Die Bundesstraße 2 könnte am Mittwoch vielleicht wieder freigegeben werden. Nähere Angaben dazu gibt es aber erst, wenn die drei Waggons abtransportiert sind und die Straße wieder frei ist. Wann die Bahnstrecke wieder freigegeben wird, ist noch völlig unklar.

Nach dem Zugunglück bei Garmisch ist der letzte umgekippte Waggon aus dem Gleisbett auf die Straße gehoben worden.
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Nach dem Zugunglück bei Garmisch ist der letzte umgekippte Waggon aus dem Gleisbett auf die Straße gehoben worden.

10.30 Uhr: Am Abend Gebetsfeier für Opfer des Unglücks

Der Opfer des Zugunglücks soll am Pfingstmontag in einer ökumenischen Gebetsfeier in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Garmisch-Partenkirchen gedacht werden, die um 19 Uhr beginnt. Die Gebetsfeier soll in deutscher und auch in ukrainischer Sprache stattfinden, weil sich unter den Todesopfern auch zwei ukrainische Frauen, die mit ihren Kindern aus der Ukraine geflohen sind, befinden sollen.

Martin Dubberke, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Garmisch-Partenkirchen, sagte, dies sei "wirklich schwer auszuhalten. Die Frauen entkommen dem Krieg in der Ukraine und sterben bei uns in einem Zug“.

08.50 Uhr: THW will heute Einsatz beenden

Das Technische Hilfswerk will heute noch zwei weitere Waggons vom Unglücksort abtransportieren. Dazu müssen sie mit schwerem Gerät zerteilt und auf Tieflader verladen werden. Wie THW-Sprecher Frank Simon heute Morgen vor Ort dem BR sagte, soll der THW- Einsatz heute beendet werden. Derzeit hat das THW 50 Kräfte im Einsatz.

08.10 Uhr: Gedenkgottesdienst am Samstag geplant

Die beiden großen Kirchen planen für dem 11. Juni in Garmisch-Partenkirchen einen Gedenkgottesdienst. Weitere Details wolle man im Lauf der Woche bekanntgeben, teilte ein Sprecher des Erzbistums München-Freising mit.

07.50 Uhr: Schienenersatzverkehr eingerichtet

Die Deutsche Bahn hat jetzt einen Schienenersatzverkehr eingerichtet. Da die Bahnstrecke zwischen Oberau und Garmisch-Partenkirchen weiterhin gesperrt ist, fahren nun ersatzweise Busse. Züge aus München wenden in Oberau, Züge aus Mittenwald wenden in Garmisch-Partenkirchen. Wie lange die Bahnstrecke gesperrt bleiben muss, ist derzeit unklar, so ein Bahnsprecher heute Morgen auf Anfrage des Bayerischen Rundfunks.

07.25 Uhr: Aufräumarbeiten gehen heute weiter

Nach dem Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen werden die umgestürzten Waggons am Montag weiter nach und nach von den Gleisen gehoben, zerteilt und abtransportiert. Mit Hilfe eines 250 Tonnen schweren Schienenkrans soll außerdem die Lok wieder auf das Gleis gestellt werden. Diese und die restlichen Waggons sollten dann möglichst auf dem Schienenweg abtransportiert werden. Die Arbeiten dürften noch einige Zeit dauern, so die Polizei.

Montag, 6. Juni 2022

19.02 Uhr: Arbeiten für die Nacht unterbrochen

Nach dem Bahnunglück mit fünf Toten in Garmisch-Partenkirchen haben die Einsatzkräfte die Aufräumarbeiten am Sonntagabend unterbrochen. Am Montag soll es weitergehen. Die Unglücksstelle sei gesichert, abgesperrt und bewacht, sagte ein Sprecher der Polizei. Am Pfingstmontag in der Früh werde weitergearbeitet.

18.37 Uhr: Wohl zwei Geflüchtete aus der Ukraine unter den Toten

Bei einem Trauergottesdienst für die Opfer des Zugunglücks in der Garmischer katholischen Pfarrkirche St. Martin wurde auch zwei Frauen gedacht, die offenbar zu den fünf Todesopfern zählen. Sie waren anscheinend zuvor aus der Ukraine geflohen. Die Polizei wollte heute keine weiteren Details zu den Toten nennen.

17.20 Uhr: Feuerwehrkommandant: "Kämpfen bis zum letzten Hemd"

Der Kommandant der Partenkirchener Feuerwehr, Michael Sexl, hat die Arbeit aller Helfer vor Ort gewürdigt. Er war zufällig als einer der Ersten vor Ort. Seine Einheit war 28 Stunden im Einsatz. Sexl lobte die hervorragende Zusammenarbeit der Einsatzkräfte. Alle hätten "gekämpft bis zum letzten Hemd."

Die Partenkirchener Feuerwehr war zufällig, unmittelbar nach dem Bahnunglück bei Burgrain vor Ort. Kommandant Michael Sexl schildert seinen ersten Eindruck und erzählt, wie die Ehrenamtlichen die Stunden danach erlebt haben.
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Die Partenkirchener Feuerwehr war zufällig unmittelbar nach dem Bahnunglück bei Burgrain vor Ort. Kommandant Michael Sexl zu seinen Eindrücken.

17.10 Uhr: Bergung des dritten umgekippten Waggons wohl morgen

Laut THW ist die Hälfte des gestern auf die Bundestraße gehobenen Waggons bereits abtransportiert, die andere Hälfte werde derzeit mittels Kränen auf einen Tieflader gehoben. Der zweite Waggon stehe bereits auf der Bundesstraße. Sein Abtransport ist für morgen geplant.

Das befürchtete Unwetter sei bereits über die Unfallstelle gezogen, so der THW-Sprecher weiter. Man habe die Arbeiten kurz unterbrochen, es habe jedoch sonst keine witterungsbedingten Probleme bei den Bergungsarbeiten gegeben.

15.51 Uhr: Alle Vermisstenfälle geklärt - Keine weiteren Toten zu befürchten

Wie die Polizei soeben mitgeteilt hat, haben die Ermittler der "Soko Zug" am Nachmittag auch die letzten offenen Vermisstenfälle klären können. Insofern sind nun wohl keine weiteren Todesopfer unter den umgekippten Zugteilen zu befürchten.

15.40 Uhr: Bergungsarbeiten verzögern sich wegen Unwetter

Laut einem BR-Reporter vor Ort behindert starker Regen in Garmisch-Partenkirchen die Bergungsarbeiten an der Unfallstelle. Ein Polizeisprecher hatte zuvor angekündigt, die Einsatzleitung werde die Aktion unterbrechen, wenn es zu Unwettern kommt.

15.35 Uhr: Bürgermeisterin spricht Helfern ihren Dank aus

Die Bürgermeisterin von Garmisch-Partenkirchen, Elisabeth Koch, hat sich im BR-Interview ausdrücklich bei den vielen Ehrenamtlichen Helfern bedankt, die seit Freitag mit vollen Kräften im Einsatz sind. "Wenn die nicht da gewesen wären, wenn die nicht hingelangt hätten - mit voller Kraft – bis zur Erschöpfung, hätte das nicht funktioniert," so Koch.

Um ein Zeichen des Mitgefühls zu setzen, habe sie sofort Trauerbeflaggung angeordnet. Für den kommenden Samstag wurde für 18 Uhr in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt ein ökumenisches Gedenken angesetzt.

Die Bürgermeisterin von Garmisch-Partenkirchen, Elisabeth Koch, zeigte sich geschockt über die Zugkatastrophe von Bergrain. Sie lobte die Arbeit der Ehrenamtlichen.
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Die Bürgermeisterin von Garmisch-Partenkirchen, Elisabeth Koch, zeigte sich geschockt über die Zugkatastrophe von Bergrain.

14.35 Uhr: Weiterer Waggon angehoben

Ein weiterer Waggon, der in der Böschung hing, konnte mit zwei Straßenkränen angehoben werden. Für ihn wird ein Untergerüst aus Holzstämmen gebaut. Dann soll er auf der Bundesstraße 2 abgelegt und ebenfalls von dort abtransportiert werden.

14.06 Uhr: Lok und erster Waggon bleiben vorerst auf Gleis

Die Bahn hat soeben erklärt, dass entgegen erster Ankündigungen die Lok und der erste, unbeschädigte Waggon vorerst auf den Gleisen bleiben - aus Ermittlungsgründen.

13.54 Uhr: Erster Waggon abtransportiert

Mittlerweile ist es den Einsatzkräften gelungen, einen der entgleisten Waggons wegzubringen. Er war am Vormittag in zwei Teile zerschnitten und vor kurzem von einem Spezialkran auf einen Tieflader gehoben worden.

Unterdessen konnte auch der Steuerwagen, der in der Böschung hing, angehoben werden. Auch er soll auf die B2 gebracht und von dort abtransportiert werden.

13.30 Uhr: Waggon von der B2 gehoben

Der bereits gestern geborgene und auf die Bundesstraße 2 gehobene Waggon ist soeben von einem Spezialkran auf einen Tieflader gehoben worden, wie BR-Reporter berichten. Zuvor war er in zwei Teile zerlegt worden.

11.37 Uhr: Havarierter Waggon wird nun doch zerteilt

Ein Bagger bearbeitet laut Angaben von BR-Reporterin Julia Haas derzeit den havarierten Waggon, der schon gestern auf die B2 gehoben wurde. Er müsse zerteilt werden, um abtransportiert werden zu können. Zunächst hatte das Technische Hilfswerk angegeben, den Waggon am Stück abtransportieren zu wollen.

11.05 Uhr: Polizei gibt Umfahrungs-Empfehlungen

Die Polizei hat erneut bekräftigt, dass derzeit unklar sei, wie lange die Bundesstraße 2 noch gesperrt bleiben muss und hat weitere Empfehlungen zur Umfahrung gegeben. Seit gestern wird der Verkehr nicht nur über die Autobahnanschlussstelle Sindelsdorf umgeleitet. Außerdem wird Autofahrern aus dem Raum Augsburg empfohlen, von der B17 über Kurzenried/Steingaden nach Füssen in Richtung Fernpass zu fahren. Alle, die aus Richtung Mittenwald/Innsbruck kommen, werden bei Krün in Richtung B11 über Wallgau, Walchensee und Kochel abgeleitet. Die Zufahrt zu den Passionsspielen in Oberammergau sei aus allen Fahrtrichtungen möglich.

11.00 Uhr: Polizei - Fünftes Opfer ist Junge im Teenageralter

Die Polizei hat nun Angaben zur Identität der Todesopfer veröffentlicht. Demnach kamen drei Frauen im Alter von 32, 39 und 70 Jahren ums Leben. Bei der vierten zu Tode Gekommenen handelt es sich "nach bisherigen Erkenntnissen der Kripo" um eine 51-Jährige. Das gestern geborgene - fünfte - Todesopfer ist ein Junge im Teenageralter.

Laut Polizei wurden bei dem Zugunglück insgesamt 40 Menschen verletzt. Sie wurden in zehn verschiedene Krankenhäuser in der Region - auch in Österreich - eingeliefert. Ein Schwerverletzter befinde sich derzeit noch in kritischem Zustand. Zur Unfallursache können die Ermittler der Soko "Zug" noch keine Aussagen machen.

10.41 Uhr: Lokführer wurde vernommen

Laut Angaben von BR-Reporter Henry Lai konnte die Polizei inzwischen den Lokführer des verunglückten Zuges vernehmen. Zum Inhalt der Vernehmung habe die Polizei bislang aber noch nichts mitgeteilt.

10.35 Uhr: Schienen-Kran steht in Farchant bereit

Im nahen Farchant steht bereits ein vierter Kran bereit: ein Kran der Deutschen Bahn mit 250 Tonnen Hebekraft , der auf Schienen fährt. Sobald der Triebwagen weg sei, so ein THW-Sprecher, könne dieser Kran an die Unfallstelle rollen und die restlichen Waggons sowie die besonders schwere Lokomotive – sie wiegt 83 Tonnen – wieder ins Gleis heben, um sie ebenfalls über die Schienen abzutransportieren. Dazu müsste allerdings erst das beschädigte Gleis behelfsmäßig instandgesetzt werden.

Die weitere Bergung, hofft der Sprecher, könne unproblematisch laufen – sofern das Wetter mitspiele. Für den Nachmittag sind schwere Gewitter angekündigt. "Da werden wir unterbrechen müssen. Wenn es stürmt, kann man keine Waggons anheben."

10.27 Uhr: THW - Waggon soll am Stück abtransportiert werden

Das Technische Hilfswerk (THW) will heute möglichst viele beschädigte Waggons von der Schiene bekommen. Der bereits auf der Bundesstraße B2 liegende Waggon soll abtransportiert werden – und zwar, wie THW-Sprecher Frank Simon dem BR bestätigte, am Stück und ohne ihn vorher auseinanderzusägen. Gleichzeitig würden die zwei weiteren Waggons für das Herausheben aus dem Bahndamm vorbereitet. Das sei eine schwierige Aufgabe: Die Waggons, die an der Böschung hängen, drohten abzurutschen und müssten noch von den Kupplungen gelöst werden. Die Waggons seien gesichert, man müsse aber trotzdem aufpassen, damit man die Helfer nicht gefährde.

09.00 Uhr: Polizei geht nicht von weiteren Todesopfern aus

Die Polizei geht nicht davon aus, an der Unglücksstelle weitere Todesopfer zu finden. Alle Waggons seien wiederholt abgesucht worden. "Wir hoffen und sind sehr optimistisch, dass es keine weiteren Opfer mehr gibt", sagte ein Sprecher. Die Zahl der Verletzten liege weiterhin bei mehr als 40. Einige von ihnen seien noch im Krankenhaus.

08.51 Uhr: Lok und weitere Waggons sollen über Gleise weggebracht werden

Die aus den Schienen gesprungene Lok und die zwei Waggons, die noch auf den Gleisen stehen, sollen - falls möglich - über die Gleise abtransportiert werden. "Das sind keine Arbeiten, die nur ein paar Stunden dauern", sagte ein Polizeisprecher dem BR. "Man wird auch in den nächsten Tagen damit rechnen müssen, dass die B2 für die Aufräumarbeiten gesperrt bleibt."

08.24 Uhr: Havarierter Waggon soll abtransportiert werden

Im Rahmen der Aufräumarbeiten soll der gestern hochgehobene havarierte Waggon abtransportiert werden, berichtet BR-Reporterin Julia Haas. Dafür müsse der inzwischen auf der Bundesstraße 2 liegende Waggon womöglich in zwei Teile geteilt werden. Wie die Polizei weiter mitteilte, sollen anschließend die zwei weiteren entgleisten Waggons aus der Unfallstelle herausgehoben werden. Auch sie sollen zunächst auf der Bundesstraße abgelegt werden.

06.15 Uhr: Aufräumarbeiten dauern an - Bundesstraße einseitig gesperrt

Zwei Tage nach dem Zugunglück konzentrieren sich die Helfer nun auf die Aufräumarbeiten. Unter anderem soll die Lok anhand des 250-Tonnen-Krans wieder ins Gleis gehoben werden, der am Abend an der Unglücksstelle angekommen war.

Laut Polizei soll die Bundesstraße neben den Gleisen voraussichtlich bis Mitte der Woche einseitig gesperrt bleiben. Von der Autobahn 95 in Richtung Garmisch-Partenkirchen werde der Verkehr in Sindelsdorf (Landkreis Weilheim-Schongau) abgeleitet.

Sonntag, 05. Juni 2022

21:40 Uhr: Dritter Kran für Bergungsarbeiten eingetroffen

Für die Bergungsarbeiten ist inzwischen ein dritter, noch größerer Kran angekommen. Ab morgen Früh sollen zwei weitere Waggons geborgen werden. Wie BR-Korrespondent Lui Knoll berichtet, ist noch nicht sicher, ob sie auf der Bundesstraße abgelegt oder gleich abtransportiert werden. An der Unfallstelle soll über Nacht weiter gearbeitet werden.

18:50 Uhr: Einsatz für Helfer sehr belastend

Die Bergungs- und Rettungsarbeiten sind für die Einsatzkräfte psychisch sehr belastend, wie BR-Korrespondent Lui Knoll berichtete. "Ich habe heute mit einem Feuerwehrmann gesprochen, der war die ganze Nacht hier am Gleis im Einsatz und der war mental und körperlich völlig durch", sagte Knoll. In den kommenden Tagen werde wohl mit weniger Helfern gearbeitet.

18:35 Uhr: Einsatzkräfte vermuten unter Waggons keine weiteren Leichen

Unter den beiden noch nicht angehobenen Waggons vermuten die Einsatzkräfte nach Angaben des Experten des Technischen Hilfswerks, Stephen Jaklitsch, keine weiteren Todesopfer. "Vom Unfallhergang wussten wir, dass in dem mittleren Waggon wohl Menschen herausgeschleudert worden sind", sagte Jaklitsch dem BR. Bei den anderen Waggons gebe es diese Befürchtung nicht - vollständige Sicherheit gebe es jedoch erst, wenn alle Waggons aus dem Gleisbett gehoben worden seien.

Stephen Jaklitsch vom THW Garmisch-Partenkirchen im Interview mit BR24
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Nach dem Zugunglück in Burgrain gestalten sich die Bergungsarbeiten schwierig.

18.10 Uhr: Soldaten an Bord des Zugs halfen bei Rettungsarbeiten

An Bord des verunglückten Zugs waren rund 30 Soldaten der Gebirgsjägerbrigade 23, wie die Hochstaufen-Kaserne in Bad Reichenhall mitteilte. Die Soldaten setzten demnach einen Notruf ab, begannen mit Rettungsarbeiten und versorgten Verletzte. Brigadegeneral Maik Keller lobte die Soldaten für ihren Einsatz: Obwohl einige leicht verletzt seien, hätten sie unmittelbar geholfen. Hier zeige sich die professionelle Ausbildung und Belastbarkeit der Soldaten.

17.02 Uhr: Garmischer Kirchen öffnen für Trauernde

Nach dem Zugunglück zeigen sich die evangelischen Kirchengemeinden solidarisch. In und um Garmisch würden die Kirchen für Gebet und stille Andacht geöffnet, teilte der Regionalbischof im Kirchenkreis München und Oberbayern, Christian Kopp, mit. Am Pfingstsonntag werde auch im Gottesdienst der Trauer Raum gegeben. Außerdem hätten die Kirchen eine Seelsorge-Notruf-Nummer für Betroffene eingerichtet.

16.00 Uhr: Weiterer Kran zur Bergung von zweitem Waggon nötig

Nun werde versucht, den zweiten havarierten Waggon vom Gleisbett zu heben, berichtet BR-Korrespondent Lui Knoll. Dazu sei ein weiterer Kran nötig - ob der heute oder morgen ankomme, sei unklar. Die Bergung sei schwierig, die Waggons seien durch das Unglück stark verformt.

BR-Korrespondent Lui Knoll
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Nach dem Zugunglück in Burgrain gestaltet sich die Identifizierung der Opfer schwierig.

14.31 Uhr: Fünftes Opfer laut Polizeiangaben männlich

Bei dem kürzlich gefundenen fünften Todesopfer handelt es sich laut Angaben der Polizei um einen Mann. Medienberichte, wonach es sich dabei um einen Schüler handele, bestätigte die Polizei auf Anfrage nicht. Die Leiche wurde gefunden, als einer der verunglückten Waggons mit zwei Kränen auf die naheliegende Bundesstraße gehoben wurde.

14.12 Uhr: Bahnchef Lutz – "Tief betroffen und bestürzt"

Für alle Eisenbahnerinnen und Eisenbahner sei dies ein sehr bedrückender Moment, sagte Bahnchef Richard Lutz bei einem Presse-Statement am Unglücksort. Die Gedanken seien bei den Opfern und den Hinterbliebenen: "Unser Mitgefühl gilt ihnen und unsere Anteilnahme geht in Richtung der Menschen, die trauern." Er denke auch an die vielen Verletzten in den Krankenhäusern, sagte Lutz und wünschte ihnen eine baldige Genesung. Zudem bedankte er sich bei den Rettungskräften und den zahlreichen ehrenamtlichen Helfern.

14.00 Uhr: Wissing - "Ausmaß ist dramatisch"

Bundesverkehrsminister Volker Wissing hat sich am Unglücksort "tief bewegt" gezeigt. Das Ausmaß des Zugunglücks sei "dramatisch", sagte der Minister vor Journalisten. "Wir sind tief gerührt und sprechen die Anteilnahme den Familien der Opfer, der Verletzten aus", sagte er. Wissing versprach eine umfangreiche Aufklärung der Unglücksursache und dankte den Rettungskräften, die "bis zu eigenen Erschöpfung" im Einsatz seien.

13.45 Uhr: Weiteres Todesopfer bei Bergung gefunden

Im Zuge der Bergungsarbeiten ist laut Angaben des Polizeipräsidenten von Oberbayern-Süd, Manfred Hauser, ein weiteres Todesopfer gefunden worden. Die Zahl der Toten nach dem Zugunglück erhöht sich damit auf fünf. Vier der Toten sind laut Angaben der Polizei weiblich, zum fünften Opfer könne derzeit noch keine Aussage gemacht werden. Die Zahl der Verletzten bezifferte die Polizei mit 44, einige davon seien schwer verletzt und befänden sich in stationärer Behandlung. Mehrere weitere Menschen werden vermisst.

13.20 Uhr: Bergung eines Waggons ist im Gange

Mit Kränen ist ein erster Waggon von den Schienen gehoben und auf die naheliegende Bundesstraße versetzt worden. Er wird laut Informationen von BR-Reporterin Sandra Demmelhuber nun für den Abtransport vorbereitet.

13.11 Uhr: Zugteil wird angehoben - Statement von Wissing verzögert sich

Ein Teil des verunglückten Zuges kann laut Informationen von BR-Reporterin Sandra Demmelhuber langsam angehoben werden. Ein für 13.00 Uhr geplantes Presse-Statement von Bundesverkehrsminister Volker Wissing verzögere sich deshalb. Der Minister ist den Angaben zufolge bereits vor Ort.

12.51 Uhr: Kran aus Norddeutschland für Bergung erwartet

Die Bergung der entgleisten Waggons gestaltet sich laut Angaben der Polizei weiter schwierig. Die drei umgestürzten Waggons seien ineinander verkeilt und stünden daher unter starker Spannung, die sich bei einer Bergung lösen könne. Es sei zu gefährlich, die Waggons mit den beiden Kränen anzuheben, die bereits vor Ort sind, hieß es von der Polizei. Ein besonders leistungsfähiger Kran aus Norddeutschland sei daher auf dem Weg an die Unglücksstelle - er werde über die Schienen antransportiert und in Kürze in Burgrain erwartet.

12.38 Uhr: Polizei geht weiter von einstelliger Zahl Vermisster aus

Die Polizei spricht derzeit weiterhin vor von einer einstelligen Zahl Vermisster. Der Pressesprecher der Polizei sagte dem BR, über die jetzt noch Vermissten wisse man nichts. Es könne sein, dass die Personen – oder einige von ihnen – noch unter den drei entgleisten Waggons liegen. Es könne aber auch sein, dass sie nach Hause oder zu einem anderen Ziel gefahren sind. Mehr als 30 Personen werden laut Polizei noch im Krankenhaus behandelt. Drei von ihnen gehe es sehr schlecht, so der Sprecher.

11.46 Uhr: Voraussichtlich längere Streckensperrung

Der bayerische Innenminister Joachim Hermann rechnet mit einer Sperrung der Bahnstrecke "auf jeden Fall noch einige Tage". Auch nach der Beseitigung des Wracks müssten erst die Ermittlungsarbeiten abgeschlossen werden. Dann seien größere Baumaßnahmen notwendig, weil auch die Oberleitung der Strecke zerstört sei.

"Man muss ohnehin sehen, inwieweit mit Blick auf den G7-Gipfel Baumaßnahmen durchgeführt werden können", sagte Herrmann dem Bayerischen Rundfunk. Während des Gipfels im nahen Schloss Elmau werde die Strecke Garmisch-Mittenwald gesperrt.

11.00 Uhr: Herrmann - Todesopfer sind erwachsene Frauen

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann sagt im Interview mit Bayern 2-radioWelt-Moderatorin Veronika Lohmöller, bei den Todesopfern des Zugunglückes von Burgrain handele es sich um erwachsene Frauen. Es würden noch etwa sieben Menschen vermisst. Es könne aber auch nicht ausgeschlossen werden, dass sich unter den umgekippten Waggons noch Tote befinden. "Der Waggon, der völlig verschrottet ist, muss auf die danebenliegende Bundesstraße gehoben werden, aber bislang ist das noch nicht gelungen".

10.45 Uhr: Ministerpräsident Söder dankt Einsatzkräften

Am Tag nach dem Zugunglück in Burgrain bei Garmisch-Partenkirchen hat Ministerpräsident Markus Söder die Unfallstelle besucht. Gegen 10.30 Uhr sagte er hörbar angefasst gegenüber Medienvertreterinnen und –vertretern, es gebe ihm jedes Mal "sofort einen kleinen Stich ins Herz", wenn ein Unglück wie dieses passiere. "Wir beten und hoffen sehr, dass wir unter dem Waggon keine Toten mehr finden, und beten für diejenigen, die besonders betroffen sind", so Söder weiter. Der Ministerpräsident bedankte sich bei allen Einsatzkräften: Was sie – noch dazu in kürzester Zeit – geleistet hätten, sei "unglaublich, fast schon übermenschlich und hoch professionell".

Er dankte Feuerwehr, Polizei, THW, Rotem Kreuz und der Bundeswehr und ausdrücklich auch allen Ehrenamtlichen für ihre "großartige Leistung". Jetzt müsse ermittelt werden, was die Ursache für das Unglück gewesen sei, so Söder. "Zunächst ist für uns aber wichtig, dass alle, die verletzt sind, bald wieder gesunden." Das gelte auch für alle, die das Unglück miterleben mussten: "Auch wenn sie nicht verletzt sind, haben sie womöglich Wunden an der Seele."

  • Zum Artikel: Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen: Söder dankt Einsatzkräften
Markus Söder an der Unglücksstelle
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Bayerns Ministerpräsident Söder am Unglücksort

10.14 Uhr: Verkehr wird umgeleitet

Das Landratsamt in Garmisch-Partenkirchen kündigte an, dass bis zum Ende der Bergungsarbeiten voraussichtlich Mitte nächster Woche auch der Autoverkehr in der Region von Behinderungen betroffen sein werde. So soll weiterhin der Verkehr von der Autobahn 95 großräumig umgeleitet werden, die Fernstraße bleibt in Richtung Süden gesperrt.

08.45 Uhr: Erneuter Versuch, den Zug anzuheben, ist geplant

Die Polizei geht am Morgen von weniger Vermissten aus als noch gestern Abend. So galten gestern Abend noch 14 Menschen als vermisst. Mittlerweile habe man aber Verletze in Krankenhäusern identifizieren und auch gesuchte Personen zu Hause antreffen können, sodass man jetzt von "unter zehn Vermissten" ausgehe, wie der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd Martin Emig dem BR mitteilte.

Die gesuchten Personen könnten möglicherweise noch unter den umgekippten Waggons liegen. Die Einsatzkräfte hatten am Freitagabend zwei Mal versucht die Waggons anzuheben, um mögliche Opfer bergen zu können - jedoch ohne Erfolg. Im Laufe des Tages werde dies nochmal versucht, so ein Sprecher der Polizei. Die Polizei spricht aktuell von rund 40 verletzten Personen, von denen drei schwerverletzt sind.

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Die Bergungsarbeiten dauern an.

08.37 Uhr: Münchner Regionalbischof Kopp äußert Trauer

Führende Kirchenvertreter haben mit großer Betroffenheit auf das schwere Zugunglück in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen reagiert. Auch der Münchner evangelische Regionalbischof Christian Kopp äußerte seine Trauer. "Es ist so ein Unglück, wenn Menschen in einem so sicheren Verkehrsmittel zu Schaden kommen", sagte er auf epd-Anfrage. Es seien Kinder und Jugendliche im Zug gewesen, die sich auf die Ferien gefreut hätten. "Ich trauere um die Toten. Ich bitte für die Verletzten. Ich bete für die Trauernden und Hoffenden. Ich danke allen Einsatzkräften", sagte Kopp.

08.25 Uhr: Spezialkräne an Unfallstelle

Zwei Spezialkräne zum Aufheben der Waggons sind seit der Nacht am Unfallort. Die Zugteile liegen noch am Gleis. Weiterhin ist nicht ausgeschlossen, dass sich darunter noch Menschen befinden. Die Deutsche Bahn in Bayern weist auf "erhebliche Reisezeitverlängerungen" in dem Gebiet hin.

08.12 Uhr: Weiterhin Suche nach den Vermissten

Einige Opfer erlitten schwerste Verletzungen und mussten notoperiert werden. Nach dem tödlichen Zugunglück besuchen am Samstag Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) den Unglücksort. Söder will sich um 10.00 Uhr ein Bild von dem Bergungseinsatz machen. Wissing will den Unglücksort um 12.30 Uhr mit dem Vorstandsvorsitzenden der Deutschen Bahn AG, Richard Lutz, besichtigen.

08.10 Uhr: 650 Kräfte im Einsatz

Sämtliche Kräfte von Rettungsdiensten, Polizei und Feuerwehr in der Region waren den Angaben zufolge vor Ort im Einsatz. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sprach von 650 Kräften von Bundes- und Landespolizei, Feuerwehr, Technischem Hilfswerk (THW) und Rettungsdiensten. Die Rufnummer der zentralen Vermissten- und Hinweisstelle der Polizei wurde für Anfragen von Angehörigen sowie Hinweise zu dem Zugunglück freigeschaltet.

Samstag, 4. Juni 2022

22.33 Uhr: Faeser spricht von 15 Schwerstverletzten

Bei dem Zugunglück nahe Garmisch-Partenkirchen sind 15 der 30 Verletzten schwerstverletzt worden. Das sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser am Unglücksort. Faeser sprach von einer furchtbaren Katastrophe. Sie sei zutiefst erschüttert. Die Ministerin erklärte, sie sei angereist, um das tiefempfundene Mitgefühl der Bundesregierung auszudrücken. Außerdem wolle sie ihre Solidarität mit den Rettungskräften zeigen. Es sei ihr ein großes Anliegen gewesen, den Helfern persönlich für ihren großen Einsatz zu danken. Den Verletzten wünsche sie, dass diese bald gesund würden, sagte Faeser.

22.30 Uhr: Verkehr wird "großräumig" umgeleitet

Die Bergungsarbeiten nach dem Zugunglück beeinträchtigen auch in den kommenden Tagen den Verkehr. Bis "voraussichtlich Mitte nächste Woche" werde der Verkehr "großräumig" umgeleitet, teilte der Landkreis Garmisch-Partenkirchen mit. Vor allem die Fahrtrichtung nach Süden sei davon betroffen.

So wird der Fernverkehr bereits auf der A 95 auf Höhe Sindelsdorf umgeleitet. Außerdem ist eine Umleitung vorgesehen für den Verkehr aus Richtung Westen (Augsburg) von der B 17 kommend über Kurzenried/Steingaden nach Füssen in Richtung Fernpass. Der Verkehr aus der Richtung Mittenwald / Innsbruck wird vorübergehend bei Krün in Richtung B 11 über Wallgau, Walchensee und Kochel abgeleitet. Die Zufahrt zu den Passionsspielen in Oberammergau ist aus allen Richtungen möglich.

22.04 Uhr: Polizei geht weiterhin von vier Todesopfern aus

Die Polizei geht nach dem Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen weiterhin von vier Todesopfern und 30 Verletzten aus. Die Zahl der Schwer- oder Leichtverletzten lasse sich derzeit noch nicht nennen, weil die Verletzten teils noch behandelt würden, erklärte Martin Emig, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd. 14 Personen seien als vermisst gemeldet worden. Dabei könne es sich auch um Verletzte handeln, mit denen die Polizei noch nicht sprechen konnte, erklärte Emig.

20.30 Uhr: Herrmann - Weitere Todesopfer nicht auszuschließen

Nach dem Zugunglück werden laut Innenminister Joachim Herrmann immer noch weitere Menschen vermisst. Drei Leichen, die unter dem Zug lagen, hätten die Rettungskräfte mittlerweile geborgen. Weitere Todesopfer unter den Wagons seien nicht auszuschließen, sagte Herrmann BR24. Es könne aber sein, dass Vermisste bereits in den Kliniken seien. Einige seien so schwer verletzt, dass die Identität der Patienten noch nicht habe geklärt werden können. Er hoffe, dass die Polizei diese Vermisstenfälle in der Nacht abarbeiten könne.

Der Innenminister dankte auch den Helfern für ihre "hervorragende Arbeit". Es sei entsetzlich ein solch "schweres Unglück" zu erleben.

19.16 Uhr: Bahnchef und Verkehrsminister reisen am Samstag zur Unglücksstelle

Bundesverkehrsminister Volker Wissing und Bahnchef Richard Lutz wollen sich nach dem Zugunglück am Samstag vor Ort ein Bild machen. Das kündigte Wissing an. Er werde mit Lutz in die Region reisen.

"Die Bilder, die uns in diesen Stunden aus Garmisch-Partenkirchen erreichen, sind dramatisch", sagte der FDP-Politiker. "Aktuell lässt sich das gesamte Ausmaß der Katastrophe nur erahnen. Meine Gedanken sind bei den Angehörigen und Verletzten. Wir stehen im engen Austausch mit der Bahn und unterstützen, wo wir können. Unsere Experten sind bereits vor Ort, um gemeinsam mit den Ermittlungsbehörden die Unfallursache zu untersuchen."

18.19 Uhr: Kardinal Marx betet für Opfer

Der Münchner Kardinal Reinhard Marx hat sich angesichts des Zugunglücks "schockiert" gezeigt. Er sei traurig, dass bei diesem schlimmen Unfall "Menschen aus der Mitte des Lebens gerissen, getötet oder teilweise schwer verletzt wurden", erklärte Marx. Im Gebet sei er "mit vielen anderen gemeinsam verbunden mit allen Opfern, Verletzten und Hinterbliebenen". Der Verlust, den die Angehörigen der Verstorbenen zu erleiden hätten, sei "schwer erträglich und mit Worten nicht begreifbar zu machen".

18.08 Uhr: Polizei rechnet mit "langwierigen Ermittlungen"

Nach dem Zugunglück beginnen die Ermittlungen zur Ursache. "Vor Ort laufen die ersten Arbeiten", sagte ein Polizeisprecher. Polizei und Staatsanwaltschaft wollten mit Hilfe von Sachverständigen des Eisenbahnbundesamts herausfinden, warum der Regionalzug auf der eingleisigen Strecke in Richtung München entgleiste. Die Polizei rechne mit "langwierigen Ermittlungen".

18.04 Uhr: Scholz - "Unser Mitgefühl ist bei den Angehörigen und Verletzten"

Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich bestürzt über das Zugunglück mit mehreren Toten bei Garmisch-Partenkirchen geäußert. "Unser Mitgefühl ist bei den Angehörigen, bei den Verletzten, denen wir eine baldige Genesung wünschen", sagte er den Sendern RTL und ntv. Man versuche, diejenigen zu retten, die gerettet werden könnten. Scholz sprach von "erschütternden Nachrichten" und "bedrückenden Bildern" von der Unfallstelle in Bayern.

18.02 Uhr: Bernreiter - Technik wohl Ursache für Unfall

Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter geht nach dem Zugunglück von einer technischen Ursache aus. Derzeit werde nach der Unfallursache geforscht, aber "hier hat es keine Drittbeteiligten gegeben, darum muss man davon ausgehen, dass irgendeine technische Ursache entweder am Fahrzeug oder am Gleis die Ursache sein müsste", sagte Bernreiter im Interview mit dem Bayerischen Rundfunk (Bayern 2, radioWelt). Der Freistaat sei hierfür jedoch nicht verantwortlich, denn "der Ausbau der Schienen-Infrastruktur ist Aufgabe des Bundes". Bernreiter dankte den Einsatzkräften, die herausragende Arbeit geleistet hätten. Es seien auch 15 Soldaten im Zug gewesen, die "sofort hochprofessionell geholfen haben".

Seine Gedanken seien bei den Angehörigen und Opfern. Den zahlreichen Verletzten wünsche er baldmöglichste Genesung, zitierte das Verkehrsministerium Bernreiter via Twitter.

17.42 Uhr: Bahnchef "schockiert"

Bahnchef Richard Lutz hat sich betroffen vom Zugunglück gezeigt. "Die Eisenbahnerfamilie und ich sind schockiert von dem schrecklichen Zugunglück", teilte Lutz mit. "Unsere Gedanken sind bei den Opfern, den Verletzten und ihren Familien."

17.21 Uhr: Bischof Bedford-Strohm zeigt sich betroffen

Der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat mit großer Betroffenheit auf das schwere Zugunglück in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen reagiert. Er denke jetzt zuallererst an die Toten, die Verletzten und die Angehörigen, sagte er dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage.

16.56 Uhr: Bergung der Fahrgäste abgeschlossen

Nach dem Zugunglück ist die Bergung der Fahrgäste Polizeiangaben zufolge abgeschlossen. "So weit wir das überblicken können, sind alle Menschen aus dem Zug geborgen", sagte ein Polizeisprecher. Die Rettungskräfte würden die Waggons des entgleisten Zuges aber sicher noch einmal in Ruhe durchsuchen. "In so einem Bereich zu arbeiten, ist nicht ungefährlich", sagte der Sprecher.

Demnach wurden bei dem Zugunglück am Freitagmittag etwa 30 Menschen verletzt, 15 davon schwer. An diesen Angaben könne sich im Laufe des Abends aber noch etwas ändern, wenn Meldungen aus den Krankenhäusern zum Zustand der Patienten eingingen.

Wegen des Rettungseinsatzes nach dem Zugunglück blieben die Bahnstrecke zwischen Garmisch-Partenkirchen und München sowie die parallel verlaufende Bundesstraße 2 gesperrt. Auf den Straßen in der Region kam es zu langen Staus. Die Sperrungen der Gleise und der Bundesstraße könnten "möglicherweise bis ins Wochenende" dauern, sagte der Polizeisprecher weiter.

16.50 Uhr: Bürgermeisterin: "Es war grauenvoll"

Die Bürgermeisterin von Garmisch-Partenkirchen Elisabeth Koch (CSU) bedankte sich für das gut funktionierende Zusammenhelfen der Rettungskräfte – und besonders bei den Bundeswehrsoldaten aus Mittenwald, die sie noch angetroffen habe und die ihr berichtet hätten, was sie erlebt haben. "Es ist grauenvoll", sagte sie. Trotzdem gebe es ihr Trost, wie nun mit dem Unglück umgegangen werde, und beispielsweise Minister sofort vor Ort seien.

16.35 Uhr: Herrmann vor Ort - Tote noch nicht geborgen

Joachim Herrmann (CSU) sagte vor Ort, innerhalb von maximal einer Stunde seien alle aus dem Zug geborgen worden. Etwa 15 Bundeswehrsoldaten, die im Zug waren, hätten dabei geholfen. Eine schwerverletzte Person sei auf dem Weg ins Krankenhaus verstorben. "Wir gehen im Moment davon aus, dass unter dem Eisenbahnwaggon mindestens drei Tote liegen", so Herrmann. Solange der Waggon noch nicht angehoben worden sei, könnten weitere Tote nicht ausgeschlossen werden. Es sei nun das wichtigste Anliegen der Rettungskräfte, den Wagen so anzuheben, dass die Opfer geborgen werden könnten. Der Innenminister sprach von 16 überwiegend Schwerverletzten, die in Krankenhäuser gebracht worden seien. Laut Herrmann gehen die Kräfte außerdem davon aus, dass keine Drittbetroffenen wie etwa Spaziergänger verletzt wurden.

Anton Speer (Freie Wähler), Landrat von Garmisch-Partenkirchen, sagte am Unglücksort: "Der Schock sitzt noch tief." Das Allerwichtigste sei nun, dass die Toten geborgen werden könnten. Im Klinikum Garmisch-Partenkirchen würden aktuell drei Notoperationen stattfinden und sogar 28 Schwerverletzte würden dort laut Klinik betreut.

16.15 Uhr: Söder spricht von "erschütternder Nachricht"

Der bayerische Ministerpräsident Söder (CSU) sprach gegenüber BR24 von einer erschütternden Nachricht. "Wir trauern mit den Angehörigen. Wir beten und hoffen, dass alle, die verletzt sind, bald wieder gesund werden." Er dankte den Rettungskräften, die so schnell im Einsatz waren. Er zeigte sich tief betroffen: "Man kann nur sagen, hoffentlich wird es für viele noch gut werden."

16.04 Uhr: Faeser auf dem Weg nach Garmisch-Partenkirchen

Bundesinnenministerin Nancy Faeser ist nach Angaben eines BR-Korrespondenten aus dem ARD-Hauptstadtstudio auf dem Weg nach Garmisch-Partenkirchen.

15.58 Uhr: Autofahrer müssen Unglück mit ansehen

Wie die Polizei mittlerweile mitteilte, wurden am Freitag etwa 30 Menschen verletzt, 15 von ihnen kamen in Krankenhäuser. Die Zahl der Toten bei dem Zugunglück hatte sich auf vier erhöht.

Das Zugunglück haben Autofahrer von der benachbarten Straße mit ansehen müssen. "Es war einfach schrecklich", sagte ein amerikanischer Soldat, der in einem Auto neben der Bahnstrecke gefahren ist, dem "Garmisch Partenkirchner Tagblatt". "Einfach schrecklich, plötzlich ist der Zug umgekippt."

15.50 Uhr: Florian von Brunn: "Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen"

Auch der SPD-Fraktionsvorsitzende im Bayerischen Landtag, Florian von Brunn, reagierte über Twitter: "Furchtbare Nachrichten aus dem Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Mein Mitgefühl gilt den Angehörigen und den Freunden/innen der Opfer. Meine Gedanken sind bei den Verletzten. Vielen Dank an die Rettungskräfte - und Kraft für diesen schweren Einsatz."

15.32 Uhr: Polizeisprecher meldet vier Tote

BR-Korrespondent Martin Breitkopf erklärt, der Unglücksort liege direkt an einer Straße, dadurch hätten die Einsatzkräfte schnell zu den Opfern vordringen können. Der Polizeisprecher vor Ort sagte dem BR, es gebe vier Tote, etwa 30 Personen seien verletzt, rund die Hälfte davon sei im Krankenhaus zur Behandlung. Er bestätigt außerdem, dass einige Schulkinder im Zug waren. Etwa 500 Einsatzkräfte seien vor Ort. Zur Unfallursache tappe man noch im Dunkeln. Doch der Polizeisprecher bestätigte, dass es keine Kollision mit einem anderen Zug gegeben habe.

15.25 Uhr: Sperrung der A95 auf Höhe der Anschlussstelle Sindelsdorf

Die Polizei meldet eine Sperrung der A95 auf Höhe der Anschlussstelle Sindelsdorf in Fahrtrichtung Süden. Eine Umleitung sei eigerichtet worden.

15.10 Uhr: Aigner wünscht Verletzten des Zugunglücks gute Genesung

Landtagspräsidentin Ilse Aigner reagierte über Twitter auf das Zugunglück nahe Garmisch-Partenkirchen. "Unser tiefes Mitgefühl gilt den Angehörigen der tödlich Verunglückten – ihnen wünsche ich viel Kraft; den Verletzten schnelle, gute Genesung. Ich danke den vielen Einsatzkräften vor Ort!", schrieb sie am Freitagnachmittag auf Twitter. Auch Grünen-Abgeordnete Katharina Schulze äußerte sich: "Wie furchtbar! Gute Besserung an die Verletzten und mein Beileid an die Angehörigen der Toten", schrieb sie auf der Social-Media-Plattform.

Der Vorsitzende der Freien Wähler Landtagsfraktion, Florian Streibl, teilte unter anderem mit: „Unsere Gedanken und Gebete sind jetzt bei den Opfern des schrecklichen Zugunglücks nahe Garmisch-Partenkirchen sowie ihren Angehörigen. Es erschüttert mich zutiefst, dass sich in dem Zug auch viele Kinder befunden haben sollen."

15.09 Uhr: Bahn spricht Angehörigen Mitgefühl aus

Nach dem Zugunglück mit mehreren Toten bei Garmisch-Partenkirchen hat die Deutsche Bahn den Angehörigen ihr tiefes Mitgefühl ausgesprochen. Einsatzkräfte und Mitarbeiter der DB seien am Unfallort, teilte das Bundesunternehmen in Berlin mit. Über die Ursache des Unfalls am Freitagmittag könne noch keine Aussage getroffen werden.

Die Deutsche Bahn teilte außerdem mit, dass aufgrund des Rettungsdienst- und Polizeieinsatzes nach einem Zugunglück der Streckenabschnitt zwischen Garmisch-Patenkirchen und Oberau gesperrt ist. Züge aus Richtung München wenden demnach in Oberau. Aus Richtung Mittenwald wenden die Züge in Garmisch-Partenkirchen. Die DB hat eine Sonder-Hotline für Betroffene und Angehörige geschaltet unter: 0800 311-11-11.

14.40 Uhr: "Menschen werden durch die Fenster gezogen"

Bei dem Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen würden 60 Menschen mit Verletzungen behandelt, 16 davon mit schweren Verletzungen, sagte am Freitagnachmittag ein Sprecher des Landratsamtes Garmisch-Partenkirchen.

Drei Waggons seien umgekippt. "Die Menschen werden durch die Fenster gezogen", sagte der Bundespolizei-Sprecher. Unter den Verletzten seien "alle Altersgruppen".

14.20 Uhr: Zahlreiche Einsatzkräfte nach Zugunglück vor Ort

Einsatzkräfte aus der ganzen Umgebung sind vor Ort, Hubschrauber kreisen über der Unglücksstelle. Der Zug war von Garmisch-Partenkirchen nach Farchant (Richtung München) unterwegs. Aus bislang ungeklärten Gründen ist der Zug entgleist. Zwei Waggons sind aus der Spur gerissen worden und liegen jetzt an einem Abhang. Ein Doppeldeckerwaggon ist aufs Dach gestürzt, ein anderer hängt am Hang. Die beiden Waggons befinden sich am Ende des Zugs.

Das Unglück ereignete sich zur Mittagszeit, nach Augenzeugenberichten sollen viele Schüler im Zug gewesen sein. Die Lage ist derzeit noch unklar, die Rettungsmaßnahmen laufen noch.

14.10 Uhr: Mindestens drei Tote bei Zugunglück in Oberbayern

Bei einem Zugunglück im oberbayerischen Garmisch-Partenkirchen sind am Freitag offenbar mindestens drei Menschen ums Leben gekommen. Es gebe dutzende Schwerverletzte, sagte ein Sprecher des Landratsamtes Garmisch-Partenkirchen der Deutschen Presse-Agentur. Der Rettungseinsatz läuft.

14.00 Uhr: Verletzte bei Zugunglück nahe Garmisch-Partenkirchen - Mehrere Waggons umgestürzt

Bei einem Zugunglück in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen sind in Oberbayern am Freitag nach ersten Angaben mehrere Menschen verletzt worden. Laut Polizei in Rosenheim gingen gegen 12.20 Uhr erste Meldungen über das Unglück bei Burgrain auf der Regionalbahnstrecke zwischen Garmisch-Partenkirchen und München ein. Demnach entgleiste der Zug, mehrere Waggons stürzten auf die Seite.

Nach Angaben eines Polizeisprechers lief zunächst die Evakuierung des Zugs. Sämtliche Einsatzkräfte von Rettungsdiensten, Polizei und Feuerwehr in der Region seien im Einsatz. Dieser laufe "auf Hochtouren", sagte er. Nähere Angaben zur Zahl der Verletzten und der Schwere ihrer Verletzungen lagen der Polizei noch nicht vor.

Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann ist nach BR-Informationen auf dem Weg zum Unglücksort.

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