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Monteure auf einem im Bau befindlichen Mast der Thüringer Strombrücke im Juni 2015

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Thüringer Strombrücke nach Bayern geht endgültig in Betrieb

Die lange umstrittene Thüringer Strombrücke wird heute zum ersten Mal Strom von Nord- nach Süddeutschland leiten. Nachdem ein erster Strang schon Ende 2015 in Betrieb ging, geht es jetzt um den zweiten Stromkreis, der die Kapazität verdoppelt.

Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) bezeichnete die Fertigstellung als einen "wichtigen Schritt für die Energiewende". Die Trasse sei für eine "sichere, bezahlbare und umweltfreundliche Energieversorgung von großer Bedeutung", so Aigner. Die Thüringer Strombrücke helfe, die hohen Kosten für die Netzstabilität zu senken. Außerdem erhöhe der Lückenschluss die Versorgungssicherheit und schaffe die Voraussetzung für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien. 

Wichtige Nord-Südverbindung

Die Trasse verläuft von Sachsen-Anhalt über Thüringen nach Redwitz in Oberfranken. In erster Linie soll damit Windstrom von der norddeutschen Küste nach nach Süddeutschland gebracht werden. Allerdings werden, vor allem bei Flaute, auch die konventionellen Kraftwerke in Ostdeutschland darüber Strom nach Süden leiten. Gegen den Bau der überirdischen Trasse hatte es, unter anderem in Franken, heftigen Widerstand gegeben. Vor allem wegen der Abschaltung von Atomkraftwerken im Süden gilt die Anbindung als wichtiger Bestandteil einer sicheren Stromversorgung in Bayern. Ab 2025 soll die Thüringer Strombrücke dann noch durch die unterirdischen Gleichstromleitungen Süd- und Süd-Ost-Link ergänzt werden.