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Manfred Weber, Konrad Kobler, Theo Waigel und Reiner Kunze (von links)

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Theo Waigel beim Europa-Gipfel: Mehr Zuversicht leben

Jedes Jahr findet in Fürstenstein der Europa-Gipfel der Europaunion Niederbayern statt. In diesem Jahr war der ehemalige Bundesfinanzminister Theo Waigel (CSU) zu Gast und hat sich in seiner Rede für mehr Europa-Zuversicht ausgesprochen.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Bei seiner Festrede am 17. Europa-Gipfel der Europaunion appelliert der ehemalige Bundesfinanzminister Theo Waigel, wieder mehr Zuversicht in Europa zu setzen. 

"Nicht alles in anderen Ländern Europas gefällt uns. Aber dann sage ich: Schaut mal hin. War das vor 35 Jahren besser, als der Ostblock bestand, als der Warschauer Pakt bestand? Ganz sicher war das nicht besser." Theo Waigel

Weichenstellung vor Europa-Wahl

Jetzt sei Europa eine Friedensgemeinschaft, um die sie die Welt beneide, so Waigel. Mit dem Brexit, einer hohen Jugendarbeitslosigkeit und einem drohendem Handelskrieg mit den USA brauche es aber ein Jahr vor der Europa-Wahl eine Weichenstellung, so Waigel. Deutschland habe dabei eine Führungsaufgabe. 

"Wir müssen auch auf andere zugehen. Wir haben immer von Kompromissen gelebt. Davon lebt Europa, sonst fällt es auseinander und ein Auseinanderfallen von Europa wäre ein Katastrophe." Theo Waigel

Weber: Schicksalsjahr für Europa

Manfred Weber, Vorsitzender der EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, geht noch weiter und bezeichnet das Jahr 2019 als ein Schicksalsjahr für Europa.

"Europa war einst ein Projekt der Bürger, und das muss es wieder werden. Jeder muss sich fragen: Möchte ich nur den einfachen, populistischen Applaus mitnehmen, um ein bisschen Brüssel zu kritisieren. Oder versteht jeder, dass Europa die einzige Chance ist, dass wir in Frieden und Freiheit leben." Manfred Weber

Weber sieht drei große Herausforderungen für Europa: die Reform des Euros, die Flüchtlingskrise und die Frage nach der Identität. Trotz angekündigter Kürzungen bei Regionalförderprogrammen und Agrarpolitik gelte es dabei aber immer zu bedenken: Europa habe in den letzten Jahren viel in die Regionen und die Menschen investiert.