Die Bad Reichenhaller Polizei hat einen Taxifahrer geehrt, der einen Betrug an einer alten Dame verhinderte. Der Reichenhaller Taxifahrer Stefan Heigenhauser erkannte schon beim Abholen der 88-jährigen Frau, dass sie sich in einer Notlage befindet.
2,4 Millionen Euro Schaden durch Callcenter Betrug
Aufgeregt schilderte die 88-Jährige dem Taxifahrer, dass ihre Tochter einen tödlichen Verkehrsunfall verursacht habe. Deshalb brauche sie 30.000 Euro für die Kaution von ihrem Kreditinstitut. Statt zur Bank fuhr Stefan Heigenhauser die alte Dame zur Polizeiinspektion und verhinderte damit, dass diese ihre Ersparnisse abholte.
Im Zuge der Ehrung des Taxlers nannte die Polizei Zahlen: Im Bereich des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd wurden im vergangenen Jahr durch Callcenter-Betrug, zum Beispiel durch Schockanrufe oder falsche Polizeibeamte rund 2,4 Millionen Euro Schaden verursacht. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Denn viele Betrogene scheuen sich über den Betrug zu berichten bzw. Anzeige zu erstatten. Die Callcenter befinden sich in Polen und der Türkei.
Anrufer werden immer dreister
Bei der neuesten Masche, die inzwischen grassiert, wird von den geschockten Anrufern von Krankenhäusern oder Ärzten Geld für Operationen für Unfälle gefordert, die nahe Angehörige der Angerufenen angeblich begangen haben sollen.
Und noch ein kurioser Fall wurde berichtet: Vor kurzem wurde ein frisch pensionierter Polizist aus dem Landkreis Berchtesgadener Land von einem falschen Polizisten angerufen. Doch der echte Polizist roch den Braten sofort. Er ging zum Schein auf die Forderungen ein und legte damit dem Abholer der Wertgegenstände das Handwerk. Er wurde festgenommen.
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