Die Heimat verlieren, das hieß Haus und Hof, Arbeit und Ansehen verlieren, alles was Heimat ausmacht, sagt Christian Knauer, der Landesvorsitzende beim Bund der Vertriebenen in Bayern. Ein schmerzhafter Teil der deutschen Geschichte sei das.
Fünf Jahre nach Kriegsende: Vertriebene wollen Versöhnung
Gleichzeitig würdigt Knauer im prachtvollen Goldenen Saal im Augsburger Rathaus eine "ungeahnte Weitsicht" der Vertriebenen in Westdeutschland: Denn es ist 70 Jahre her, dass die Vertreter von Sudetendeutschen, Schlesiern oder Pommern die "Charta der Deutschen Heimatvertriebenen" unterschrieben haben. Ausgesprochen wird darin ein "Verzicht auf Rache und Vergeltung" und ein Ziel: Ein gemeinsames Europa.
Staatsministerin Trautner: Vertriebene waren "Brückenbauer"
Für diesen Blick in die Zukunft aus dem Sommer 1950 würdigt Sozialministerin Carolina Trautner die Vertriebenen als "Brückenbauer Europas". Sie hätten außerdem "mit Mut und Zuversicht angepackt, dieses Land mit aufzubauen", so die Staatsministerin.
BdV prangert Vertreibung und Flucht heute an
Der BdV-Vorsitzende Knauer nutzt den Tag auch, um auf die Gegenwart zu schauen und er fordert: Die Verantwortlichen für Vertreibung und Flucht müssten viel konsequenter zur Verantwortung gezogen werden. Hier sei die Europäische Union in der Pflicht. Und so machen sich die deutschen Heimatvertriebenen durchaus auch zum Anwalt der Vertriebenen von heute.
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