Symbolbild: Polizeieinsatz bei Dunkelheit.
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Szenen wie im Film: Verfolgungsjagd auf A94

Szenen wie im Film: Verfolgungsjagd auf A94

Zu einer kinoreifen Verfolgungsjagd kam es am Montagabend auf der A94 im Landkreis Altötting - mit Tempo 200, einem Polizeihubschrauber, einem gerammten Dienstwagen und Warnschüssen. Am Ende wurden zwei Männer festgenommen, Verletzte gab es nicht.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Oberbayern am .

Eine Streife der Grenzpolizei Burghausen war bei Marktl im Landkreis Altötting auf zwei verdächtige Fahrzeuge aufmerksam geworden, die gegen 21 Uhr hintereinander auf der B12 fuhren - eines mit österreichischem und eines mit deutschem Kennzeichen.

Zwei Pkw fliehen vor Polizei-Kontrolle

Die Polizisten klemmten sich mit ihrem Dienstwagen zwischen die beiden Pkw und wollten die Fahrer mit Blaulicht, Anhaltesignalen und Polizeikelle für eine Kontrolle stoppen. Zunächst gingen die Pkw-Fahrer scheinbar darauf ein, wurden langsamer und setzten den Blinker, um dann jedoch genau das Gegenteil zu tun: nämlich zu beschleunigen und teilweise mit Tempo 200 über die A94 zu fliehen.

Szenen wie in einem Action-Film

Daraufhin forderten die Beamten weitere Kräfte zur Unterstützung an, inklusive eines Polizeihubschraubers. Nach etwa 15 Kilometern, bei der Anschlussstelle Altötting, fiel der österreichische Pkw zurück, während der deutsche Pkw die Autobahn verließ und kurz vor der B299 abrupt abbremste.

Als die Beamten im gebührenden Abstand hinter dem Fluchtfahrzeug anhielten, legte dessen Fahrer plötzlich den Rückwärtsgang ein und rammte mit Vollgas den Dienstwagen. Es folgte eine Szene wie im Action-Kino: Die Polizisten versuchten mit ihrem Wagen das Fluchtfahrzeug einzuklemmen, während dessen Fahrer erneut mit voller Wucht in die Beifahrertür des Streifenwagens krachte.

Zwei Männer in Untersuchungshaft

In dieser Gemengelage sprangen vier Insassen aus dem Fluchtauto und flüchteten über die Leitplanke. Als der Fahrer wieder auf den Dienstwagen zusteuerte, gab einer der Grenzpolizisten mehrere Warnschüsse ab.

Daraufhin nahm dieser wieder die Auffahrt auf die Autobahn, verfolgt von den Beamten im demolierten Streifenwagen. Mit Unterstützung weiterer Einsatzkräfte konnte der Fahrer, ein 27-jähriger Syrer, schließlich gestoppt und festgenommen werden.

Gleichzeitig stoppten Beamte der Bundespolizei auch den Fahrer des zweiten, österreichischen Pkw, einen 32-jährigen Syrer. Neben ihm saß noch ein 28-jähriger Iraner ohne Ausweisdokumente, der vermutlich illegal nach Deutschland eingeschleust werden sollte.

Sechs weitere Personen auf der Flucht, keine Verletzten

Mindestens zwei weitere Insassen waren vor dem Zugriff der Polizei noch erfolgreich geflüchtet. Die beiden Syrer kamen wegen Schleusungsverdachts und zahlreicher weiterer Delikte in Untersuchungshaft.

Die mindestens sechs geflüchteten Personen konnten trotz Fahndung mit Hubschrauber nicht gefasst werden. Alle eingesetzten Beamtinnen und Beamten blieben unverletzt. Am mehrmals gerammten Dienstwagen entstand ein Schaden von 18.000 Euro.

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