Seit knapp drei Wochen fehlt von der 39-jährigen Alexandra R. aus dem Nürnberger Stadtteil Katzwang jede Spur. Die Polizei geht von einem Gewaltverbrechen aus, denn der Ausweis und der Mutterpass der Hochschwangeren sind zuhause geblieben. Seit Dienstag sind Polizeitaucher im Main-Donau-Kanal und am Nürnberger Hafen auf der Suche nach der Frau. Seit Donnerstag werden auch Leichenspürhunde eingesetzt – bisher ohne Erfolg. Am kommendem Montag sollen Taucher ein letztes Mal den Kanal absuchen.
Leichenspürhunde sondieren die Wasseroberfläche
Die fünf Hunde fahren abwechselnd auf dem Boot mit und schnüffeln die Wasseroberfläche ab. "Die Hunde können Verwesungsgeruch im Wasser wahrnehmen und würden das dem Hundeführer durch Bellen anzeigen", erklärt Polizeisprecherin Janine Mendel. Dann wird ein zweiter Hund an die Stelle gebracht, wenn auch dieser anschlägt, geht ein Taucher ins Wasser. "Es kann durchaus sein, dass die Hunde auch anschlagen, wenn beispielsweise ein Tierkadaver im Wasser liegt. Die Hunde können nicht unterscheiden, ob ein Verwesungsgeruch von einem Menschen herrührt oder von einem Tier oder anderen Abfällen", erklärt Mendel die Suchaktion. Die Hunde halten etwa 20 Minuten durch, dann wird getauscht.
- Zum Artikel: "Suche nach vermisster Schwangerer am Nürnberger Hafen"
Bereits seit Dienstag sind Taucher im Main-Donau-Kanal nahe des Wohnorts der Vermissten im Nürnberger Ortsteil Katzwang und am Hafen unterwegs. Sie suchen mit Sonargeräten das Wasser ab. Auch am Montag wollen Taucher noch ein letztes Mal nach Alexandra R im Main-Donau-Kanal suchen, so die Polizeisprecherin. Dann wird die 24-köpfige Sonderkommission, die nach dem Verschwinden der Frau am 9. Dezember gegründet wurde, weiter anderen Spuren nachgehen.
Die Nürnberger Mordkommission sucht nach der 39-jährigen Alexandra R.
Seit 9. Dezember morgens spurlos verschwunden
Seit zwei Wochen fehlt von der 39-jährigen Alexandra R. jede Spur. Ihr Lebensgefährte hatte die hoch schwangere Frau vermisst gemeldet. Zuletzt sei sie am Morgen des 9. Dezembers gesehen worden. Sie habe ihr Pflegekind in der Kita in Nürnberg-Katzwang abgegeben, danach sei sie verschwunden. Ein freiwilliges Entfernen aus ihrem sozialen Umfeld könne mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden, auch weil die Frau wichtige Dokumente zu Hause zurückgelassen habe. Ebenso gebe es keine Anzeichen für einen Suizid oder einen Unglücksfall, sagte die Sprecherin. Ermittlungen im nahen Umfeld der Frau hatten ebenfalls keine neuen Hinweise ergeben.
Polizei bittet um Mithilfe der Bevölkerung
Auf der Suche nach neuen Erkenntnissen hat die Polizei auch die Bevölkerung um Mithilfe gebeten. So war ein mintfarbener Twingo mit Erlangen-Höchstadt-Kennzeichen schon Gegenstand der Ermittlungen. Auch um Aufnahmen von Sicherheitskameras und Dashcams aus dem Wohngebiet der Frau in Katzwang hat die Polizei gebeten. Zudem hatten die Beamten im Zuge der Ermittlungen eine Wohnung in Nürnberg durchsucht und versiegelt. Bisher konnte die Frau aber nicht gefunden werden.
Der aktuelle Fahndungsaufruf mit einer Personenbeschreibung der Vermissten ist hier abrufbar.
Die Suche nach der vermissten Schwangeren aus Nürnberg-Katzwang geht auch am Donnerstag weiter. Polizisten mit einem Leichenspürhund im Einsatz.
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