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Der Landrat von Freyung-Grafenau, Sebastian Gruber (l), und der Landrat von Passau, Franz Meyer (beide CSU)

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Sturmgeschädigte Waldbauern bekommen 100 Millionen Euro

Sturmgeschädigte Waldbauern bekommen 100 Millionen Euro

Sturmgeschädigte Waldbesitzer bekommen 100 Millionen Euro Soforthilfe. Das hat der Ministerrat heute beschlossen. Orkanartige Böen hatten Mitte August die Wälder in Passau und Freyung-Grafenau verwüstet.

Über dieses Thema berichtet: Regionalnachrichten aus Niederbayern am .

Die Staatsregierung hat ein Maßnahmenpaket beschlossen. Demnach hat jeder Waldbesitzer einen Anspruch auf 6.000 Euro "Aufräumhilfe" pro Hektar, damit das Schadholz schnell aufgearbeitet und zur Vermeidung von Borkenkäfer-Folgeschäden rasch aus den Wäldern abtransportiert werden kann.

"Der Sturm hat vor allem in den Landkreisen Passau und Freyung-Grafenau tausende Hektar Wald verwüstet und die Arbeit ganzer Waldbesitzer-Generationen zunichte gemacht. Die Staatsregierung lässt die Betroffenen nicht allein. Mit schnellen Hilfen für die Sturmgeschädigten, mit logistischer Unterstützung und mit organisatorischen Weichenstellungen helfen wir mit aller Kraft dabei, die schlimmen Folgen dieses Sturms zu bewältigen." Forstminister Helmut Brunner (CSU)

Außerdem werden den Opfern zinslose Kredite als Überbrückungshilfen und steuerliche Vergünstigungen gewährt. Betroffene Waldbesitzer können darüber hinaus auf bis zu 90 Prozent Zuschüsse beim Neubau und der Instandsetzung von Wegen sowie für die Anlage von Holzlagerplätzen hoffen.

Praktische Erleichterungen

Darüber hinaus beschloss das Kabinett auch einige praktische Erleichterungen: zum Beispiel werden die zeitlichen Fahrverbote für Lastwagen ausgesetzt und eine höhere Beladung erlaubt, um die Transportkapazitäten zu erhöhen. Außerdem sollen staatliche Förster in die betroffenen Landkreise abgeordnet werden, um die Waldbesitzer bei der Aufarbeitung der Schadhölzer zu unterstützen. Bereits bekannt war, dass es einen landesweiten Einschlagsstopp für Nadelfrischholz bei den Bayerischen Staatsforsten gibt, um den Holzmarkt zu entlasten. Für die Wiederaufforstung der Schadflächen wird Geld im Nachtragshaushalt 2018 bereitgestellt.

Von Monokulturen zu Mischwald

Darüber hinaus enthält das Konzept langfristige Pläne für einen Waldumbau. So soll die landesweite "Offensive Waldumbau 2030" starten, in den bayerischen Wäldern klimatolerante Mischwälder anzupflanzen. Das sei laut Brunner ein Kraftakt für einen gesunden Wald. Allerdings sei es "im besten Sinne der Zukunftsvorsorge, um künftige Schäden durch Stürme, Trockenheit und Schädlingsbefall so gering wie möglich zu halten". Über Einzelheiten der Ausgestaltung der Offensive Waldumbau wird die Staatsregierung dann im Herbst beraten.

200 Millionen Euro Schäden

Der orkanartige Sturm, der am 18. August durch Niederbayern gefegt ist, hat schlimme Verwüstungen angerichtet. Allein die Schäden in den Wäldern der Landkreise Passau und Freyung-Grafenau werden auf 200 Millionen Euro geschätzt.