Die Firma Heidelberger Zement baut in Dettelbach eigentlich Sand und Kies ab. In Zukunft setzt sie auf örtliche Stromerzeugung. Ein Betonwerk direkt am Ufer des Baggersees wird künftig von dem im See schwimmenden Solarkraftwerk mit Strom versorgt. Das Kraftwerk gilt als die größte schwimmende Solaranlage in Bayern.
Schwimmendes Solarkraftwerk spart 280 Tonnen CO2 pro Jahr
Auf viertausend Schwimmkörpern wurden Photovoltaik-Module montiert. Die Anlage hat eine Fläche von sechstausend Quadratmetern, also fast die Größe eines Fußballplatzes. Sie wird 700.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr liefern. Nach Angaben der Firma Heidelberger Sand und Kies werden durch den regenerativ erzeugten Solarstrom jährlich 280 Tonnen CO2 eingespart. Die Zementerzeugung gilt bislang als sehr klimaschädlich. Das liegt nicht allein an der eingesetzten Energie. Beim Brennen des Kalks für den Zement wird sehr viel im Gestein gebundenes CO2 freigesetzt.
Schwimmendes Solarkraftwerk auf dem Wasser
Gebaut wurde die Anlage von der Firma Climagy mit Sitz in Zeilitzheim im Landkreis Schweinfurt. Die Firma aus der Region investiert 800.000 Euro und verkauft den Solarstrom künftig an Heidelberger. Die Idee zu dieser Zusammenarbeit kam Bernhard Beck von Climagy. Für ihn und auch für die Genehmigungsbehörden war das völliges Neuland. Denn in dieser Größe hat noch niemand ein Solarkraftwerk in Bayern auf ein Gewässer gesetzt.
Zwei Prozent des Baggersees bedeckt
Das schwimmende Solarkraftwerk nimmt trotzdem lediglich zwei Prozent des Baggersees in Dettelbach ein. Insgesamt erstreckt sich der See auf 30 Hektar. Die schwimmenden Module sollen noch weitere positive Auswirkungen für den Naturschutz haben, hoffen die Betreiber. Durch die Verschattung werde sich der Baggersee im Sommer weniger aufheizen, heißt es in einer Mitteilung von Heidelberger.
Schwimmendes Solarkraftwerk auf dem Main im Bau
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