In einigen evangelischen Landeskirchen gibt es bereits Trauungen von homosexuellen Paaren, zum Beispiel in Baden. In Württemberg jedoch hat man sich gegen die Segnung homosexueller Paare ausgesprochen.
Bayern sucht Mittelweg
Die bayerische Landeskirche will einen Mittelweg beschreiten. Auch künftig soll es keine Trauungen geben, aber öffentliche Segnungsgottesdienste für gleichgeschlechtliche Paare. Entscheidend ist das Wort „öffentlich“. Bisher fanden solche Segnungen im "seelsorgerlichen Rahmen“, also unter Ausschluss der kirchlichen Öffentlichkeit statt. Kein Glockengeläut und keine öffentliche Bekanntgabe. Das soll sich, wenn der Vorschlag einer Arbeitsgruppe in Schwabach angenommen wird, ändern.
Keine Pflicht zur Segnung
Kritik kommt vom konservativen "Arbeitskreis Bekennender Christen in Bayern“: Die Kirche könne nicht etwas segnen, wofür es keine biblische Grundlage gebe. Pfarrerinnen und Pfarrer, die das ähnlich sehen, sollen - so der Vorschlag der Arbeitsgruppe - auch künftig nicht zur Segnung von homosexuellen Paaren verpflichtet werden können.
Die Landessynode tagt bis zum Donnerstag in Schwabach bei Nürnberg, dann wird auch Ministerpräsident Markus Söder als Gast erwartet. Der Protestant Söder war bis zu seiner Wahl zum Ministerpräsidenten selbst Mitglied des evangelischen Kirchenparlaments.